Inca Trail und Machu Picchu
19 04 2013Inca Trail – Machu Picchu – eines der neuen 7 Weltwunder – für mich die perfekte Stadt! Mehr gibts eigentlich nicht zu sagen aber ich will mal nicht so sein und etwas ausschweifender sein 😉 Wem Machu Picchu nichts sagt bzw wer zumindest noch nicht einmal ein Bild davon gesehen hat bitte nicht weiterlesen – ihr seit es nicht würdig 🙂
Angefangen hat das ganze Montagmorgen um 6 Uhr. Meine Gruppe aus 19 Leuten (13 Argentinier, 5 Amerikaner und meine Wenigkeit) sind dann erst einmal 3 Stunden mit dem Bus zu unserem Startpunkt gefahren. Dort noch mit Snacks und Wanderstöcken ausgerüstet und schon konnte es losgehen – auf dem Inca-Trail 42 km hoch und runter in Richtung Machu Picchu. Ich wurde auf Grund meines kleinen Rucksack doch zunächst belächelt da alle anderen vollbepackt ankamen – tja, nach 2 Tagen war der Mutschi aber nicht mehr der dumme Deutsche sondern ein cleveres Bübchen….aber dazu später mehr 😉 Der erste Tag war recht angenehm, nach etwa 2 Stunden gab es Mittagessen und danach ging es noch einmal etwa 3 Stunden etwas bergauf in Richtung unseres Camps. Auf dem Weg sind wir an atemberaubenden Landschaften und einigen Inkastätten vorbeigewandert. Am Camp angekommen gabs dann unser Abendessen und eine Vorbesprechung für den nächsten Tag – denn der sollte sehr hart werden. Von 3.100 Metern ging es rauf auf 4.200 Meter und dann direkt wieder steil bergab auf 3.600 Meter.
Am nächsten Morgen sind wir dann alle nach unserem Frühstück (geweckt wurde um 5:30 – los ging es um 6:30) losgetigert – jeder sein eigenes Tempo da auf Grund des steilen Anstiegs viele doch ein sehr unterschiedliches Tempo anschlagen. Ich konnte – auch auf Grund meines kleinen und leichten Rucksacks ein sehr ordentliches Tempo gehen sodass ich einige andere Gruppen überholt habe…..am Ende bin ich nur noch mit den Portern gewandern. Die Porter machen einen unglaublichen Job: Die Jungs tragen rund 20 kg auf den Rücken, teilweise hochgestabelt ohne Ende, bauen die Camps auf und ab, kochen etc…..die Jungs haben es echt drauf! Am riesigen Camp angekommen sollte eigentlich einer unserer Porter eine Flagge hissen damit wir wissen wo unser Camp ist. Ich dort angekommen, rumgetigert wie ein Irrer, nix gefunden…..15 Minuten gewartet bis endlich unser Porter kam. Der war total entsetzt was ich denn schon hier machen würde – für die angeschlagenen 7 bis 10 Stunden Weg habe ich lediglich 5 1/2 gebraucht. Tja – mittlerweile haben dann auch die anderen aus der Gruppe gemerkt das ein kleiner Rucksack manchmal nicht so doof ist 😛 Am Camp hatten wir eine wunderbare Aussicht über das Tal. Am restlichen Tag war Erholung angesagt die wir auch alle benötigt haben.
Mittwochmorgen dann das gleiche Prozedere: Aufstehen um 5:30, Frühstück und danach gings los. Diesmal recht gediegen mit leichtem Auf- und Abstieg bis zum Mittagessen. Zwischendurch konnten wir noch die Inkaruine Sayaqumarka besichtigen. Hoch auf einem Hügel über dem Tal hat mich das ganze an eine mittelalterische Burg errinnert – nur irgendwie in schön 😉 Während dem Mittagessen hat es dann leicht angefangen zu nieseln und ich bin recht schnell mit Santiago aus Buenos Aires weitergezogen. Nach und nach hat es mehr geregnet und es hat schliesslich einfach nur noch gegossen wie aus Kübeln 🙁 Luciando aus Cordoba war mittlerweile mit in unserer Gruppe und wir haben ein krankes Tempo angeschlagen um am Camp anzukommen. Durch den Nebelwald (keine Ahnung wie ich sonst Cloudforest übersetzen sollte) ging es noch an Inkaterassen vorbei bis wir schliesslich komplett durchgenässt am Camp angekommen sind. Die Porter hatten mal wieder nicht mit uns gerechnet und hatten unser Essen- und Aufenthaltszelt in ein Spielcasino verwandelt 😉 Etwas überrascht haben sie aber dann doch Platz gemacht damit wir uns aufwärmen und unsere Sachen trocknen konnten. Nach dem Abendessen bin ich auch direkt in den Schlafsack gefalle weil ich einfach nur hundemüde war….und am nächsten Morgen mussten wir um 3:30 aufstehen.
Nächster Morgen, sau früh wurden wir geweckt. Ich war immer noch hundemüde und hab dem Guide gesagt das ich 3 Stunden später mit den Porter nachkommen weil ich einfach noch schlafen musste……Ja – genau 😀 Ich war hellwach!!! Knapp 3 Jahre habe ich seit meiner Reiseplanung von dem Tag geträumt und schliesslich war es so weit. Schnell gefrühstückt und los ging es etwa eine Stunde und Richtung Puerta del Sol von wo aus wir Machu Picchu betreten sollten. Der Guide lief als erster voran, ich habe direkt an seiner Ferse geklebt! Als er dann meinte nur noch knapp 15 Minuten weiss ich nicht mehr was in mir vorging: Anspannung, Aufregung, Spass, Gänsehaut….es war einfach verrückt so knapp davor zu sein. Dann zeigte der Guide etwa 50 Meter weiter und meinte das ist Puerta del Sol – die Aufregung stieg weiter. Am Sungate angekommen schaue ich runter auf die atemberaubende Stadt Machu Picchu und den Berg Wayna Picchu dahinter. Fuck, geil, der absolute Hammer, Wahnsinn, sprachlos, GEIL, Wow, sprachlos……alles auf einmal 🙂 Ich kann es nicht in Worte fassen wie ich mich gefühlt habe aber es war ein gutes Gefühl 😉 Nach einiger Zeit dort oben sind wir dann weiter in Richtung Machu Picchu gewandert, haben dort die Standart-Postkarten-Fotos geschossen und sind dann rein in die Stadt. Machu Picchu ist einfach nur perfekt – das ist mir während der 2-stündigen Tour bewusst geworden. Nur einige Beispiele wie exakt und meiner Meinung nach perfekt die Stadt ist: Zunächst die Gebäude und die Steine die alle perfekt aufeinander passen, angepasst wurde das ganze lediglich mit Steinen als Werkzeug. Zur Sommersonnenwende am 21. Juni scheint die Sonne durch das Puerta del Sol genau ins das eine Fenster des Sonnentempels, zur Wintersonnenwende am 21. Dezember durch das andere…..und und und. Ich konnte mir nicht alles merken da ich von der Schönheit der Anlage einfach zu gefesselt war. Kurz vor 11 Uhr bin ich mit Luciando noch den Berg Wayna Picchu direkt hinter Machu Picchu hochgeklettert. Das dürfen nur 400 Leute pro Tag da der Weg dorthin einfach zu eng, zu steil und mit mehr Leuten zu gefährlich wäre. Oben angekommen hat man eine überragende Sicht über die Stadt….es war wieder einfach nur genial, schön, atemberaubend. Danach ist Luciando bereits in die Stadt Aguas Calientes mit dem Bus gefahren – ich bin nochmal hoch zur Inkabrücke um die Aussicht über Machu Picchu und Wayna Picchu zu geniessen. Eine halbe Stunde habe ich noch dort gesessen und einfach nur alles genossen. Danach bin auch ich in die Stadt – jedoch gelaufen da ich keine Lust hatte 10 US$ für nen dummen Bus zu bezahlen 😉
Der Inka-Trail war schon wahnsinnig schön…..aber der Tag in Machu Picchu war definitiv einer der besten Tage meines gesamten Lebens!!! So lange habe ich mich darauf gefreut diesen wunderbaren Ort zu besuchen – und schliesslich war der Tag da. Das Wetter hat wie so oft auf meiner Reise mitgespielt sodass es einfach nur der Wahnsinn war. Machu Picchu….für mich die perfekte Stadt!
Kategorien : Peru
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