Poon Hill Trek…oder doch Annapurna Basecamp?!

15 01 2016

Vom Busbahnhof in Pokhara ging es auf dem Busdach ca 3 Stunden nach Nayapul, von wo aus meine geplante 5-tägige Wanderung beginnen sollte. Die Fahrt alleine war schon extrem schön, da man immer wieder eine super Sicht auf den Machhapuchhre hatte. In Nayapul angekommen ging es dann auch, nach zweimaligem Nachfragen welchen Weg ich denn nehmen müsse, direkt los. Kurz noch an zwei Kontrollstellen meinen Permit gezeigt und in das Register eingetragen. Die Wanderung ging kurz über 1-2 Bäche und dann die meiste Zeit am Fluss entlang. Relativ früh war ich dann auch schon in Birethani und hab dort dann auch erst einmal Schluss für den Tag gemacht und mich vom frühen Aufstehen erholt 😉 Mit einem Buch, leckerem Essen und leckerem Tee hab ich den Tag dann auch recht schnell rumbekommen. Im Guesthouse habe ich auch direkt 3 Mädels aus den USA getroffen die bis zum Annapurnca Base Camp (ABC) wandern wollten.

Der 2. Tag stand dann ganz unter dem Motto „Treppen steigen“ – von Birethanti nach Tikkhedunga ging es 2-3 Stunden ohne Unterbrechnung nur bergauf über mal kleine und mal größere Treppen! Dafür wurde man aber auch mit einer super Aussicht über das Tal rund um Nayapul und der ersten Sicht auf einen der Annapura belohnt. Ohne größere Pause ging es für mich dann bis ca 14:30 weiter bis nach Ghorepani. Kurz vor dem Ende der Wanderung habe ich noch eine Spanierin getroffen, hab ein wenig mein eingerostet spanisch erprobt und den restlichen Tag mit ihr verbracht. Abends haben wir alle zusammen, die Spanierin, die 3 Mädels aus den USA und Britney und Paul (US-Frankreich-Paar) am Ofen zusammengesessen und gequatscht. Immer wieder wurde mir gesagt, ich solle doch anstatt den Poon-Hill-Treks bis hoch zu ABC wandern 😉

Am frühen Morgen (naja eigentlich war es 5 Uhr in der Nacht) ging es dann von Ghorepani hoch zum Poon Hill auf rund 3.200 Metern. Die Aussicht zum Sonnenaufgang dort oben war unglaublich schön – welche Berge man genau hat sehen können weiss ich garnicht mehr genau…aber es war wunderschön 😀 Zu dem Zeitpunkt dachte ich noch, dass das das Highlight meiner Wanderung in Nepal sein würde…wie dermassen falsch ich damit lag konnte ich noch nicht wissen 😉 Nach dem Frühstück habe ich mich dann für den Tag Britney und Paul angeschlossen, die ähnlich wie ich bis nach Tadapani wandern wollten. Wir haben und auf Anhieb super verstanden, sind zusammen hoch über den Pass und auf der anderen Seite wieder einige Höhenmeter runtergewandert. Kurz vor Tadapani ging es dann aber nochmal 20 Minuten so dermassen steil bergauf, dass wir alle super kaputt oben am Guesthouse angekommen sind. Nachdem wir geduscht hatten, haben wir uns zusammengesetzt und wieder haben die beiden mir den Flo in den Kopf gesetzt doch bis zum ABC zu wandern und dafür auf den Chitwan NP zu verzichten….da die spontanen Entscheidungen bekanntlich die besten sind habe ich dann dann schlussendlich auch gemacht! Kurz noch US$ im Guesthouse gewechselt, von anderen Reisenden Tabletten gegen die Höhenkrankheit (die ich im Endeffekt nicht gebraucht habe) und zur Wasserreinigung bekommen und schon war ich bereit für 7 weitere Tage Wandern 😀

Der Weg von Tadapani nach Chommrong war eigentlich relativ angenehm zu wandern: Ein bisschen bergab, bergauf aber im Großen und Ganzen sehr angenehm. Zur Mittagszeit haben wir ausnahmsweise mal was gegessen, bevor wir am Tagesziel angekommen waren. Bevor es dann weiterging, haben wir Andres getroffen. Ein Argentinier, der schneller als der Rest seiner Gruppe gewandert ist. Da Britney und Paul auch eher gediegen unterweges waren bin ich mit mit Andres vorgelaufen, wir haben ein bisschen über seine und meine Reisen gequatscht und dann kurz vor Chomrong auf den Rest gewartet. Der Rest bestand dann noch aus einer Argentinieren, einem Mexikaner, einer Engländerin und 3 Chilenen…war ein durchgewürfelter internationaler Haufen mal wieder 😀 Und somit war die Gruppe für die kommenden Tage auch schon fertig! In Chomrong angekommen haben wir das Guesthouse bezogen und zu Abend gegessen. Die Aussicht war noch etwas vom Nebel verdeckt, hat hier und da aber kurz preisgegeben was uns erwarten sollte. Am nächsten Morgen dann zum Sonnenaufgang aufgestanden – es waren so gut wie keine Wolken am Himmel und die Sicht auf die Berge des Annapurna Massivs war perfekt!! Ein unglaublich schöner Anblick der Lust auf mehr gemacht hat…vorallem weil man so langsam erahnen konnte wie man noch näher an diese Berge kam 😉

Nach einem nahrhaften Frühstück ging es dann erst einmal steig bergab, um am Fluss über eine Brücke zur anderen Seite zu gelangen. Und da wir ja im Endeffekt hoch zum Basecamp wollten…genau – ging es dann auch mal knackig bergauf danach 😀 Ab jetzt waren wir in einer Art Schlucht am Wandern die direkt in Richtung Machhapuchhre Basecamp (MBC) führte. Wobei Basecamp eigentlich der falsche Begriff ist, da der Berg nämlich heilig ist darf er überhaupt nicht bestiegen werden 😉 An diesem Tag ging es dann bis nach Dovan und am darauffolgenden Tag hoch bis zum MBC auf rund 3.700 Meter. Die letzte Stunde bevor wir dort angekommen sind war nicht nur sehr anstrengend, die gesamte Schlucht war auch voller Nebel und es wurde doch extrem kalt :/ Im MBC angekommen haben wir nix sehen können, dafür aber warmes Essen und heisse Getränke bekommen 😀 Da unser Zimmer recht kalt war, haben wir uns alle mit Decken und Schlafsäcken im Aufenthaltsraum aufgehalten und versucht uns aufzuwärmen 😉 Gegen Abend ist der Himmel dann noch etwas aufgeklart und wir konnten den Vollmond direkt neben des Gipfels des Machhapucchre leuchten sehen.

Am darauffolgenden Morgen waren die meistens von uns wie immer pünktlich zum Sonnenaufgang wach. Da die Sonne jedoch hinter dem Machhapucchre aufgegangen ist, war von ihr zum Einen zunächst kaum was zu sehen und zum Anderen kaum was zu spüren…es war bitterkalt :/ Nicht desto trotz war die Sicht auf den Machhapucchre und auf die Annapurnas bereits der helle Wahnsinn!! Nach einem eher kurzem Frühstück ging es dann weiter zum ABC: Warm eingepackt und mit voller Vorfreude ging es los. Schritt für Schritt wurde es wärmer und die Stimmung ausgelassener. Die Menschen die vom ABC herunterkamen waren super gut gelaunt, man selbst voller Euphorie auf Grund der sagenhaften Aussicht auf manche der höchten Berge der Welt! Immer wieder haben wir Pause machen müssen um uns umzudrehen und die Landschaft aufsaugen zu können! Die Bilder sind schon der Wahnsinn, aber das ganze in der Realität gesehen zu haben ist nochmal ein ganz anderes Level! Oben angekommen haben wir schnell unser Zimmer bezogen und haben dann, soweit es möglich war, die Umgebung unsicher gemacht und natürlich Fotos über Fotos gemacht 😉 Als es dann, wie jeden Nachmittag, ziemlich bewölkt wurde, haben wir uns wieder im Aufenthaltsraum zusammengefunden, haben gelesen, Karten gespielt, gequatscht und gelacht. Dieser Tag, die Wanderung vom MBC hoch zum ABC, war definitiv einer der schönsten auf meinen Reisen!

Morgens das letzte mal zum Sonnenaufgang aufgewacht um die Sterne und die Landschaft zu geniessen, ging es dann innerhalb von 3 Tagen zurück nach Pokhara. Das letzte Stück erneut auf den Dach eines Busses – genau wie auf der Hinfahrt. Die Schmerzen trotz der 10 Tage Wanderung haben sich in Grenzen gehalten, natürlich war ich auch wieder froh auf eine heisse Dusche und frische Klamotten, nicht desto trotz war ich natürlich auch etwas traurig die Landschaft und diese Berge wohl für eine lange Weile hinter mir lassen zu müssen!



Pokhara

13 01 2016

Nach den ersten schönen Tagen in Kathmandu ging es dann doch irgendwie weiter nach Pokhara. Dadurch, dass Indien die Grenze zu Nepal seit einigen Wochen geschlossen hatte, kam es zu keinen Öl-, Gas- oder Benzinlieferungen mehr, sodass diese Güter knapper und knapper in Nepal wurden und nur noch viel weniger Busse gefahren sind. Wir, Ilze, Linda, Vishnu und ich, haben nicht desto trotz Tickets nach Pokhara ergattern können und so ging es dann morgens um 6 Uhr zu Fuß von unserem Hostel durch das Backpacker-Viertel Thamel zur Busstation. Noch kurz was zum frühstücken eingepackt ging es dann auch bereits los 😉 Die Fahrt war relativ schön, da die Lanschaft sehr abwechslungsreich war, es immer was zu bestaunen gab und es einfach auch mal schön war die Natur so ganz in Ruhe vom Bus aus betrachten zu können 😉 Hier und da eine Pause zum essen eingelegt wurden wir dann gegen Ende der Fahrt doch recht müde und haben dann auch vermehrt geschlafen 😀 In Pokhara angekommen haben wir uns dann nach ein bisschen laufen für ein kleines Hostel direkt an der Lakeside entschieden und waren dann abends noch alle zusammen was essen und trinken 😉

 

Ich hatte am ersten Abend auch noch direkt für den kommenden Morgen einen Paraglyde-Flug gebucht. Bevor es dann gegen 11 Uhr losging nochmal schön gebrateten Rein gefrühstückt (keine gute Idee :D) und dann mit dem Jeep hoch auf den Berg von wo aus es dann eine Stunde über Pokhara ging 😉 Oben angekommen ging mir dann doch ein bisschen die Pumpe aber es war alles eigentlich alles ganz easy: Angeschnallt worden von meinem Guide, am Hang paar Schritte Anlauf genommen und schon waren wir am gleiten 😀 Die Aussicht über Pokhara und den See war super schön…leider waren die Berge nahezu komplett von Wolken bedeckt was etwas schade war…aber ich sollte ja noch nah genug an die Berge kommen 😉 Nach ca 45 Minuten hat mich dann mein Guide gefragt ob ich noch ein bisschen Action wolle…da sag ich natürlich nicht nein 😛 Also noch paar free-falls und 360-Grad-Drehungen eingebaut und dann ca einer Stunde dann gelandet…zu dem Zeitpunkt war ich dann aber doch froh das es vorbei war denn so langsam hat sich der gebratene Reis vom Frühstück bemerkbar gemacht 😀 Den restlichen Tage bin ich dann vorallem ein bisschen durch Pokhara geschlendert, war am See, hab dort den Kinden beim spielen zugeschaut und einfach meine freie Zeit genossen 😉 Abends haben wir dann alle zusammen noch im open-air-Kino nen Film geschaut.

Am Morgen danach wollten wir, Linda und ich, relativ früh mit dem Boot über den See um dann hoch zur Wold-Peace-Pagode zu laufen – denn zu der Uhrzeit sollte man noch einen wolkenfreien Blick auf die umliegenden Berge haben. Leider hat das Ganze auf Grund von Verschlafen etc länger gedauert, sodass man wirklich nur ganz kurz einen kleinen Blick auf einen Stück der Berge ergattern konnte :/ Nicht desto trotz war die Aussicht dort oben sehr schön, wir haben im Schatten eine längere Pause gemacht, Tee getrunken und einfach die Ruhe dort oben genossen. Auf dem Rückweg eine kurze Momo-Pause eingelegt, habe ich realisiert, dass es doch später als gedacht war und das ich eigentlich an dem gleichen Tag noch mein Permit für die Annapurna-Region besorgen müsste um am Tag drauf bereits starten zu können. Also bin ich losgerannt, hab die Papiere im Office ausgefüllt, bin weitergerannt um Geld abzuheben, hab super verschwitzt noch schnell Passfotos machen lassen und habe dann tatsächlich nach viel Stress und Rennerei meine Erlaubnis ausgestellt bekommen 😀 Super fertig aber mindestens genauso glücklich bin ich dann zurück zum Hostel, wo ich, nachdem ich die ganze Geschichte Ilze und Linda erzählt hatte, mit dem Mädels noch ein paar Bier getrunken habe. Abends dann noch meinen Rucksack für die kommenden 5 Tage gepackt (da war ja noch nicht klar das ich 10 Tage wandern würde), den Rest der Sachen bei den Mädels im Zimmer verstaut und dann relativ früh ins Bett gegangen.

Morgens dann mit einem Taxi zum Bahnhof gefahren und zur frühen Stunde hatte man bereits eine super Sicht auf den Machapuchare (auch Fishtail genannt)…es war atemberaubend schön!! Und da die gesamte Busfahrt auf dem Dach stattgefunden hat, habe ich ständig die wunderschöne Aussicht geniessen können…als einziger Touri in einem Bus voller Nepalesen – ganz nach meinem Geschmack 😀