Montevideo

22 11 2012

Am Morgen des 21. Novembers bin ich also gegen 10:00 vom Hostel in Richtung Busbahnhof gelaufen um dort dann in Richtung Montevideo zu fahren. Dort angekommen habe ich mich direkt mit Gi aus Holland unterhalten (eigentlich heisst er glaub ich Geehjiinr oder so ähnlich – aber das ist zu kompliziert und daher nennt ihn selbst seine Mutter Gi 😉 ). Auf jeden Fall sind wir beide dann nach der knapp 3-stündigen Busfahrt zusammen ins Taxi gestiegen um die Kosten bis zu meinem Hostel zu teilen. Wir dachten es wäre recht weit dortin weil die Strasse direkt am Zentrum beginnt……das die Strasse jedoch bis Nummer 2300 geht und mehr oder weniger um die Ecke ist wussten wir nicht und so hat der Taxifahrer auch nur knapp 2,50 EUR durch uns verdient. Entsprechend angepisst meinte er mir noch dumm kommen zu müssen von wegen er hätte kein Wechselgeld. Naja – er ging mich dann noch bisschen an von wegen es ginge doch nur um 5 Pesos – aber wenns nur um 5 Pesos geht kann er mir ja Wechselgeld ja auch geben…..das er keins hat ist nur ne faule Ausrede, ist hier Gang und Gäbe. Es stört und nervt schon wenn an jeder Ecke jemand meint dich übers Ohr hauen zu müssen.

Naja – im Hostel angekommen haben wir uns direkt auf den Weg zum Strand gemacht weil es rund 31 Grad waren 🙂 Der Strand, Playa Pocitos, war super schön – nur kann man das Wasser wohl am ehesten mit braun beschreiben, sodass wir keine einzige Sekunde im kühlen Nass waren 🙁 Danach sind wir noch was essen gegangen und haben währenddessen ein wenig Champions-League geschaut 🙂 Beim Abrechnen meinte der Kellner auch mir erzählen zu müssen das es sich aus Versehen 3 mal verrechnet habe – hier muss man echt immer nachzählen sonst ist das Geld ruckzuck weg 😉

Am nächsten Morgen ist Gi schon wieder nach Buenos Aires gereist weil er ein Ticket für das Spiel Argentinien – Brasilien hat. Ich musste mich morgens erstmal um eine Verlegung in ein anderes Zimmer kümmern denn ich hatte mal wieder nen absoluten Schnarchweltmeister erwischt 🙁 Ich war schon oft mit mehreren Jungs in Hotels oder Jugendherbergen – sei es nun von der Schule oder vom Fussball. Aber solche Schnarcher sind mir noch nie untergekommen – die müssen hier irgendwo gezüchtet werden 😉 Naja – ins neue Zimmer gekommen gings direkt mit ner Sprachbarriere weiter. Nein – es waren keine Südamerikaner, das wäre ja noch gegangen. Nein – ich teile mir mein Zimmer mit 2 Franzosen die kein, aber auch wirklich garkein spanisch oder englisch sprechen. Der eine wollte mir ne Karte für Manu Chao verkaufen der an dem Tag aufgetreten ist – aber auf Grund der Sprachbarriere kamen wir nicht wirklich zueinander. Tja – hätte der liebe Franzose mal in der Schule aufgepasst wäre er sein Ticket wohl losgeworden 😉 Also ich gebe ja zu das ich Vorurteile gegenüber den Franzosen und deren (nichtvorhandenen?) Willen eine andere Sprache zu sprechen habe – aber ich werde auch einfach viel zu oft darin bestätigt 😉

An dem Tag habe ich vormittags noch meinen South Pass gebucht. Das ist eine Kombi-Ticket mit dem man 5 Busreisen machen kann – und damit werde ich hoffentlich so rund 200 EUR sparen da meine Bustouren doch alle recht lang und teuer sein werden. 33 Grad waren es an dem Tag aber ich war trotzdem fleissig zu Fuß unterwegs. Ich war am Plaza Independencia mit dem ehemals höchsten Gebäude Südamerikas (Palacio Salvo) und dann noch auf 2-3 anderen Plätzen die in Südamerika aber irgendwie doch alle sehr ähnlich aussehen: Ein wenig Park und in der Mitte entweder ein Brunnen oder ein Mann auf einem Pferd…..oder halt ein Mann auf einem Pferd in einem Brunnen 😉 Zwischendurch war ich noch in einer rieseigen Essenshalle (Mercado del Puerto) wo es an jeder Ecke super leckeres Fleisch vom Grill gab – dort habe ich dann auch einige Kleinigkeiten zu mir genommen: Was das jeweils genau war weiß ich bis jetzt noch immer nicht – ich habe einfach draufgezeigt und es hat geschmeckt 🙂

Abends hab ich mir dann meinen französischen Zimmergenossen geschnappt und (interkulturelle) Bier mit ihm getrunken. Der arme konnte ja nicht aufs Konzert weil er sich die Bänder gerissen hat – könnte mir nicht passieren so etwas 😉 Haben dann beim Bier trinken zuerst Champions League und dann das Spiel Argentinien – Brasilien geschaut. Mit anderen Gästen aus dem Hostel habe ich dann Mate getrunken bzw probiert. Muss sagen so ekelhaft bitter wie ich es erwartet hatte war es nicht – aber so 5 gehäufte Esslöffel Zucker wären schon nicht schlecht gewesen 😉 Mit einem Mitarbeiter vom Hostel und noch 3 anderen Gästen bin ich dann noch in einen Club tanzen gegangen: Naja – sagen wir mal alle Leute haben dort getanzt….die Südamerikaner können sich einfach bewegen, unglaublich! Ich sah wohl beim tanzen eher aus wie ein einbeiniger, tauber, angeschossener Storch mit ADS – aber mir hats Spass gemacht 🙂

Am nächsten Tag ging dann nix – zum einen weil wir erst um 5 Uhr zu Hause waren und ich daher recht müde war und zum anderen weil es durchgehend geregnet hat. So habe ich mir dann ab und an was zu essen gemacht und meine Weiterreise nach Iguazu geplant 🙂 Ich muss sagen das Montevideo okay war – aber mehr halt auch irgendwie nicht. Hier gibts ein paar schöne Ecken aber da ich eh nicht soooo der Stadt-Fan bin konnte mich Montevideo nicht überzeugen. Es war schön hier gewesen zu sein aber ich denke ich werde in naher Zukunft nicht wiederkommen 😉 So – das war jetzt das Warmlaufen in den letzten Tage…..jetzt kommt ca einmal die Woche ein absolutes Highlight 🙂 Macht euch auf was gefasst!!!



Colonia del Sacramento

19 11 2012

Da simma dabei, dat ist prima, viva Colonia……aber bevor jetzt alles in Fastnachtsstimmung ausbrechen muss ich noch 2 Dinge über Buenos Aires berichten die passiert sind nachdem ich den Bericht hochgeladen hatte: Zum einen die afrikanische Strassenfastnacht die ich angesprochen hatte – es war der absolute Wahnsinn. Das ganze ging dann noch locker 5 weitere Stunden an unserem Hostel vorbei. Ich musste dann irgendwann Geld besorgen und bin durch die halbe Stadt gelaufen – und da sind die dann auch durchgelaufen: Feuerspucker, Trommelzüge, Tänzer…..einfach nur genial 🙂 Abends dann etwas nicht so geniales: Da Cassie und Gianluca vergessen hatte Ihr Bett für eine weitere Nacht zu reservieren mussten sie in ein anderes Zimmer ziehen und bei mir und Jasmin zogen zwei Damen ein. Sagen wir mal die Damen waren „etwas“ zu kurz für Ihr Gewicht was an sich ja kein Problem ist. Nur hat die eine der Damen gemeint Sie müsse über Ihr Handy Musik zum einschlafen hören…..die Musik kann man wohl am besten als Thai-Karaoke-Liebesmusik beschreiben – aber halt auf spanisch 🙁  Als die Dame dann endlich verstanden hat das ich gleich ausraste wenn Sie die Musik nicht ausmacht war das zwar vorbei – aber dann hat die andere angefangen zu schnarchen! Ey ungelogen so etwas habe ich noch nicht gehört! Ich habe dann meine Ohrenstöpsel reingedrückt aber das hat das Problem nur leicht gemindert. Jasmin die wirklich die Ruhe selbst ist war kaum noch zu halten – ist dann aber ins Esszimmer und hat dort auf dem Boden geschlafen…..ich hab die Nacht kaum ein Auge zugemacht. Diese Story nur zur Info damit Ihr wisst das 13 Monate reisen nicht nur Uraub bedeuten werden 😉

Tagsdrauf – ich glaub es war Sonntag, man verliert hier recht schnell den Bezug zu den Tagen 😉 – sind Simon und ich dann mit dem Boot von Buenos Aires über den Rio de la Plata nach Colonia del Sacramento gefahren. Das ganze dauert eine Stunde und schon ist man in einer anderen Welt: Nicht nur das die Zeit anders ist (1 Stunden später), nein Colonia hat gerade einmal 26.000 Einwohner, ist UNESCO-Weltkuturerbe und wenn ich über Buenos Aires geschrieben habe „Buenoes Aires nun duerme“ kann man wohl sagen „Colonia duerme siempre“ – aber das ist auch gut so 🙂 Die Autos halten für einen an wenn man über die Strasse geht, man kann ohne Stadtplan losgehen und überhaupt is hier alles sehr entspannt 🙂

Nachdem wir also in unser Hostel gezogen sind haben wir uns die Altstadt mit den ganzen kleinen Gassen, dem Leuchtturm und den ganzen Oldtimern angeschaut. Nachdem wir einen Kaffee getrunken haben (ich natürlich nicht – ich hatte nen Kakao 😉 ) sind wir zurück zum Hostel um uns etwas zu erholen 🙂 Abends sind wir dann auf ein Fussballspiel gegangen – das war direkt im Stadion neben unserem Hostel und es war soweit ich das verstehen konnte ein Pokalfinale von Colonia. Das Niveau war naja – aber die Stimmung war super….alles halt ungefähr 1000 mal kleiner als bei Boca Juniors – aber es wurden Bengalos, Rauchbomben und Böller geschmissen als die Heimmannschaft den 1:0 – Siegtreffer geschossen hat 🙂 War im Großen und Ganzen ne witzige Sache 🙂 Leider war das Wetter nicht ganz so super an dem Tag – es hat kurz genieselt und es waren auch grad mal so 23 Grad 😉

Montags hab ich dann zuerst Simon zum Hafen gebracht – da er am Dienstag nach Ushuaia fliegen möchte muss er schon zurück nach Buenos Aires. Danach noch selbst den Bus nach Montevideo gebucht und das Hostel dort reserviert. Da an diesem Tag das Wetter um einiges besser war (30 Grad und Sonnenschein) habe ich die Gunst der Stunde genutzt und bin auf den Leuchtturm geklettert um eine möglichst gute Aussicht zu haben – und ich muss sagen das hat sich gelohnt. Danach bin ich nochmal durch die kleinen Gassen spaziert, hab dabei Musik gehört und den Gott nen guten Mann sein lassen 😉

Colonia war auf jeden Fall ne super Entscheidung – nach der Hektik in der Großstadt hat es mir sehr gut getan hier einfach mal 2 entspannte Tage zu haben, rumzuliegen und mit dem Hund des Hostesl zu spielen. Der Hund ist aber auch richtig cool muss ich sagen: Er bringt einem seine Spielsachen immer direkt vorbei (d.h. ih muss nicht von der Couch aufstehen 🙂 ) die man dann entweder wegschmeissen oder um die man mit ihm kämpfen soll……so ein Hundeleben ist schon was tolles 😉

Eine letzte Sache gibts dann aber doch noch zu sagen: Wer gedacht hat in Buenos Aires bzw Argentinien würden die Leute viel Mate trinken wird in Uruguay überzeugt das dem nicht so ist. Hier nehmen die Leute Ihre Termoskannen und Ihre Mate-Tasse mit zum Fussballspiel, mit auf die Strasse beim Spazieren und haben die überhaupt immer und überall dabei…..die spinnen die Uruguayaner 😉