Potosi

25 02 2013

Von Uyuni sind wir, Diede, Hanke, Mark und ich mit dem Localbus 4 Stunden nach Potosi gefahren. Angekommen in der wohl höchsten Stadt der Welt (liegt auf rund 4.000 Metern) haben wir erst einmal unser sehr schönes Hostel bezogen. Was gibts in Potosi zu sehen? Eigentlich gibts dort nur die Mienen und sonst nichts – was evtl etwas witzig klingt ist doch sehr dramatisch, denn von den rund 200.000 Einwohnern sind 70.000 direkt von den Mienen abhängig. Meiner Meinung nach sind die restlichen 130.000 Einwohner indirekt von der Miene und den darausfolgenden Touristen abhängig…..also ohne Miene kein Potosi.

Für den nächsten Tag haben wir dann auch direkt eine Tour in die Mienen gebucht. Wir sind frühmorgens mit unserem Guide zunächst auf den Markt gegangen – dort essen die Mienenarbeiter vor Ihrer Arbeit und kaufen dort auch Schnaps und Kokablätter. Auf dem Markt angekommen wurde uns zunächst vieles über das Leben der Arbeiter und die Wirkung der Kokablätter erzählt. Nachdem wir Geschenke für die Mienenarbeiter gekauft hatten (Säfte, Sprengstoff, Kokablätter) haben wir den Schnaps probiert den die Mienenarbeitet mit sich haben…..96% hat das Zeug – meine Fresse hat das gebrannt 😉 Nach dem Markt haben wir uns entsprechend für die Mienen umgezogen und dann ging es mit dem Localbus hoch zu einer Miene. Unser Guide Julio hatte dort jahrelang gearbeitet gehabt und kannte daher alle Arbeiter. Immer wenn wir jemanden getroffen haben gabs einen kleines Schwätzchen und Geschenke wurden verteilt. Am Ende der Führung saßen wir rund 45 Minuten mit den Mienenarbeitern im Schacht zusammen, haben Schnaps getrunken und Kokablätter gegessen. Was jetzt evtl amüsant und witzig klingt war ehrlich gesagt doch sehr heftig. Man konnte dort unten kaum atmen, man musste sich ständig ducken, es war saudunkel und überhaupt waren die „Arbeitsumstände“ mehr als beschissen. Wir waren dort unten nur 3-4 Stunden aber ich wollte da nie wieder runter….wenn man dann bedenkt das Mienenarbeiter teilweise seitdem sie 16 sind 6 Tage die Woche dort arbeiten und es keinen Ausweg für sie gibt ist das schon krass, vorallem wenn man die sehr sehr sehr geringe Bezahlung betrachtet. Also es war schon sehr interessant das ganze gesehen zu haben, war aber auch sehr heftig muss ich zugeben.

Abends waren wir dann Pizza essen und wollten feiern gehen. Also haben wir erst einmal im Hostel vorgeglüht und wollten dann kurz nach Mitternacht auf ne Party gehen – aber nix wars: Das Hostel hatte ne Sperrstunde die besagte das nach Mitternacht niemand das Hostel verlassen kann – also nix wars mit Party 🙁

Am nächsten Morgen habe ich dann sehr produktiv meinen Blog für San Pedro und Uyuni geschrieben, war am Busbahnhof um mein Ticket nach Sucre zu buchen und hab auch schon mein Hostel für die ersten Tage dort gebucht. Nachmittags sind wir dann endlich mal wieder auf ein Fussballspiel gegangen 😀 Real Potosi hat gegen Santa Cruz gespielt und auf Grund der Höhe von 4.000 Meter hatte Santa Cruz keine Chance und Potosi hat mal schön 4:0 gewonnen 🙂 Abends haben wir uns dann nochmal leckeres Fleisch gegönnt bevor es dann ins Bett ging.

Potosi ist obwohl sie maximal von den Mienen geprägt ist eine sehr nette Stadt mit sehr freundlichen Leuten. Die Mienen waren sehr interessant auch wenn nachträglich die ganze Sache doch sehr bedrückend war. Jetzt gehts nach Sucre um dort mal wieder einige Tage sehr entspannt vor sich hinzuleben 🙂



Salar de Uyuni

24 02 2013

Früh morgens um 7:00 wurden wir, Vera, Conny, Diede, Hanke, Mark und ich vom Bus-Shuttle an unserem Hostel abgeholt. Dieser Bus hat uns dann erstmal an die chilenische Grenze befördert wo erstmal Anstehen angesagt war. Nachdem wir alle den Ausreisestempel hatten ging es noch einmal eine Stunde mit dem Bus an die bolivianische Grenze – wieder Anstehen und dann war ich auch schon in meinem vierten Land in Südamerika angekommen. Danach gabs erst einmal Frühstück und wir wurden auf verschiedene Jeeps verteilt. Die Holländer hatten über eine andere Agentur gebucht und 5.000 CHP mehr bezahlt als wir – aber der Mutschi ist ja net auf den Kopf gefallen und hat klargemacht das wir alle ein einem Jeep unterkommen können 🙂 Das war die geile Sache denn die kommenden 3 Tage hatten wir brutal viel Spaß – großen Anteil daran hatte auch unser Fahrer Wilson der für jeden Spaß zu haben war.

Zunächst ging es mit dem Jeep an eine Lagune (Name habe ich leider vergessen) – das Wasser war glasklar sodass die umgebenden Berge sich in der Lagune perfekt gespiegelt habe. Einfach nur (wie so oft) atemberaubend schön 🙂 Dort haben wir dann auch die ersten Flamingos sehen können. Nachdem wir dort etwa 30 Minuten verbacht haben ging es weiter zur Laguna verde – der Name kommt daher das die Mineralien in der Lagune das Wasser grün gefärbt haben.  Die Lagune liegt direkt vor 2 großen Bergen deren Gipfel mit Schnee bedeckt waren – die Kombination aus der grünen Lagune, den grauen Bergen mit den weißen Gipfeln und dem blauen Himmel war einfach nur der Hammer. Danch sind wir ein wneig durch staubtrockene Wüste gefahren um dann an einer weiteren Lagune anzukommen. Diese liegt über einem Vulkan sodass dort ein Hot-Spring war in dem wir dann auch relaxt haben: Das Wasser hatte eine Temperatur von rund 35 Grad – was für Baden eigentlich schon zu warm war….aber wir haben es dennoch genießen können 😉 Nach dem Baden an der Lagune sind wir zu Geysiren gefahren – da ich in Attacama schon ein großes Geysirfeld gesehene hatte hat mich das nicht sooo umgehauen aber es war dennoch schön und wir haben auch ein paar nette Schnappschüsse mit den Geysiren machen können 😉 Danach war erst mal Pause angesagt – wir haben unser Quartier bezogen und wurden gut bekocht. Nach einer etwas längeren Pause ging es dann weiter zur Lagune Colores – meiner Meinung nach sollte man die Lagune eher Laguna roja nennen aber ich kann ja nicht alles entscheiden 😉 Die Lagune ist komplett rot gefärbt, es leben einige Flamingos dort und es war einfach nur geil dort 🙂 Leider war es brutal windig sodass mir fast meine Kappe weggeflogen ist…..also konntenw ir dort nicht allzulange verweilen weil es doch recht schnell sehr kalt wurde 🙁 Abends wurden wir dann erneut ordentlich bekocht. Nach diesem vollbepacken Tag mit einigen Highlights konnten wir abends natürlich alle sehr gut schlafen – die Höhe hat das Atmen zwar etwas erschwert aber ich will mich hier mal nicht beschweren 🙂

Am nächsten Morgen ging es nach einem großen Frühstück zu Steinformationen in der Wüste….wie aus dem Nichts ragen die Felsen einige Meter in die Höhe und man fragt sich warum die Felsen nicht umfallen. Nach einigen Klettertouren auf die Felsen sind wir dann weiter zu einer…..ja – Lagune gefahren 🙂 Diese war meiner Meinung nach aber nicht wirklich spektakulär im Gegensatz zu dem bereits gesehenen – das ist ein Problem des Reisen: Man gewöhnt sich doch recht schnell an atemberaubende Dinge 🙁 Naja – danach gings es mit recht viel Tempo durch Wüstensand zu einer letzten Lagune. Dort gabs dann ein Mittagessen bevor wir dann zu einer weiteren Felsformation gefahren sind….schlussendlich ging es dann weiter nach Uyuni um dort unser Hotel für eine Nacht zu beziehen. Abends sind wir dann nach dem Abendessen in einen Club gegangen und haben ein wenig gefeiert. Morgens ging es dann nach dem Frühstück zuerst zu einem Zug-Friedhof. Zunächst klang das langwielig für mich aber dort angekommen war es doch recht cool – auf den alten Zügen konnte man rumklettern, schaukeln und einfach Faxen machen….da war der Mutschi mal wieder ganz Kind 🙂 Danach ging es dann aber zum absoluten Highlight der Tour: Zum Salar Uyuni! Der Salar der Uyuni ist mit mehr als 10.000 Quadratkilometern der größte Salzsee der Welt. Eigentlich ist es kein See denn Wasser ist dort nur geringfügig in der Regenzeit vorhanden. Bei uns war Regenzeit was bewirkt hat das die ganze Fläsche wie ein Spiegel war – man wusste teilweise nicht wo der Horizont ist da alles entweder blau oder weiß war. Es war nur der Hammer – wir haben dort etwa 3 Stunden mit fotografieren, rumlaufen und genießen verbracht. Jeder der dort in der Nähe sein sollte MUSS dort hin – es ist einfach nur einer der schönste Plätze der Erde!

Abends haben wir uns dann in Uyuni noch leckeres Lamafleisch und ein paar Bier gegönnt. Tagsdrauf ging es dann mit dem Bus in die höchste Stadt der Welt – Potosi!

Die 3-Tages-Tour war einfach nur wunderschön und hat wahnsinnig viel Spaß gemacht. Die Natur war mal wieder atemberaubend, unsere Gruppe war der Kracher sodass diese Tage mir immer im Gedächtnis bleiben werden!

 



San Pedro de Attacama

24 02 2013

Da ich, wie bereits geschrieben, nicht nach Mendoza reisen konnte habe ich einen Zwischenstop in La Serena gehabt bevor es dann schlussendlich nach San Pedrro gehen konnte. In La Serena hab ich in den 2 Tagen nicht wirklich viel unternommen – bisschen rumgeschlendert, am Strand gechillt und ansonsten auf dem Dach des Hostels relaxt 🙂

In San Pedro angekommen bin ich erstmal durch das Dorf gelaufen um mein Hostel zu finden. San Pedro hat rund 4.000 Einwohner und außer der Wüste nix zu bieten, d.h. jeder der dort wohnt ist abhängig vom Tourismus. Das merkt man natürlich, gibt dem Dorf aber auch einen gewissen Charme 🙂 Im Hostel angekommen war ich erstmal nur von Chilenen umgeben die kein Englisch gesprochen haben….ich hab es mit meinem Spanisch dann aber doch hinbekommen mich mit denen zu unterhalten und ordentlich zu feiern 🙂 Irgendwie wird überall wo ich absteige gefeiert….liegt das an mir oder an den Hostels ;)?! Am Tag drauf habe ich vormittags 2 Touren gebucht und dann den restlichen Vormittag in der Hängematte gechillt 😉 Am späten Nachmittag ging es dann in die Valle de la luna – Moonvalley. Der Name kommt daher das die ganze Gegend wie der Mond aussieht – war doch sehr beeindruckend muss ich sagen. Atemberaubende Felsen, Dünen und einfach die trockenste Wüste der Welt! Am frühen Abend sind wir dann noch zu einer Aussichtsplatform gefahren um den Sonnenuntergang anschauen zu können.

Am frühen Morgen danach ging es dann um 4 Uhr in Richtung Geysire – das Geysirfeld ist das drittgrößte der Welt und liegt auf rund 4.500 Metern. Ich bin aus dem Bus ausgestiegen, hab mit dem Guide bisschen geredet und musste dann nach 10 Sekunden erstmal ne Pause machen um ordentlich Luft zu nehmen 😉 Also die Höhe hat man dort schon bemerkt – hatte ich ehrlich gesagt so nicht erwartet gehabt….aber man lernt ja dazu 🙂 Wir haben dort also den Sonnenuntergang angeschaut und uns mehrere verschiedene Geysire angeschaut. Auf dem Rückweg ging es dann noch in kleines Dorf wo ich dnn das erste mal Lama gegessen habe – sehr lecker 😀

Zurück im Dorf habe ich dann noch meine 3-Tages-Tour nach Uyuni für den nächsten Tag gebucht. In meinem Hostel waren am Tag zuvor 2 Mädels abgestiegen die mir eine Agentur empfohlen haben…dort war dann zum Glück auch noch ein Platz für mich frei 🙂 Abends haben wir, Conny und Vera (Deutschland), Diede, Hanke und Mark (Holland) dann nochmal richtig ordentlich und lecker gegessen das wir doch sehr unterschiedliche Dinge über das Essen auf der Tour gehört hatten.

Attacama war wieder ein Highlight auf meiner Reise – nach einigen Städten tat es gut wieder etwas außergewöhnliches und im warhsten Sinne des Wortes atemberaubendes sehen zu können 🙂



Valparaiso

13 02 2013

So – diesmal fängt mein bericht nicht mit einer Busfahrt sondern mit einem Flug an. Nach unserem letzten Sonnenuntergang und unseren letzten Empanadas auf Rapa Nui gings zusammen mit Dave zum Flughafen. Da Dave durch seltsame Gründe seine RTW-Ticket in der Business Clas günstig kaufen konnte waren wir zwingend getrennt – aber Dave hatte die Idee das ich mich doch einfach auf seinen Platz setzen könnte und er sich neben mich setzt…..auf allen seinen bisherigen Flügen war der Platz neben ihm nämlich frei. Wir uns also hingesetzt wurden wir auch schon direkt gefragt ob wir Champagner oder Pisco-Sour trinken wollten 🙂 Ich schön nen Pisco bestellt und als die Dame und die Getränke samt Snacks gebracht hat habe ich direkt den nächsten bestellt 😛 Als ich dann den zweiten getrunken hatte wurde es voller in der Business-Class und die Sterwardess hatte mehr sitzwillige Fluggäste als Sitze. Also wurden die Boardkarten aller Gäste überprüft 🙁 Bei mir angekommen meinte sie ich müsse mich doch umsetzen – ich meinet nur das ich das wüsse aber noch bisschen mit meinem Freund reden wollte 😉 War alles kein Problem – ich hab mich in die Holzklasse umgesetzt hatte aber dafür zwei superleckere Pisco-Sour bekommen 😀

In Santiago dann angekommen ging es für mich direkt mit dem Bus weiter nach Valparaiso. Dort hundemüde angekommen bin ich erst einmal meinen Berichts- und Fotohochladepflichten nachgekommen 🙂 Nachmittags habe ich dann eingekauft um lecker kochen zu können – ich hatte aber viel zu viel sodass ich eine Gruppe anderer Reisenden zum Essen eingeladen habe. Die haben dafür dann Getränke besorgt….die Reise ging also mal wieder wie gewohnt weiter 🙂 Sind nach dem Essen dann in eine Kneipe und danach noch in einen Club…..um 6 Uhr war ich zurück im Hostel: Das Leben auf Reisen ist manchmal echt kein Ponyhof 😛

Am Tag danach bin ich mit einem Franzosen (dem ehrlich gesagt bisher langweiligsten Menschen den ich auf meiner Reise kennengelernt habe) und einer chilenischen Familie auf Hafenrundfahrt gewesen. War eigentlich ganz witzig – nur der Franzose hat genervt 😉 Auf dem Rückweg zum Hostel tipt mich auf einmal jemand von hinten an und meinte nur „Sorry Mister – what you are doing here?!“. Dave mit dem ich 1 1/2 Monate gereist bin war auch in der Stadt was ich nicht wusste 😀 Meine Freude war riesengroß weil alles so überaschend kam 🙂 Also natürlich abends bei mir im Hostel verabredet um trinken zu gehen. Angeschlagen wie wir aber beide waren sind wir schlussendlich im Hostel geblieben hatten aber dennoch einen witzigen Abend. Am nächsten Tag bin ich dann mit ihm bisschen durch die Stadt gezogen, wir mussten uns Tickets am Busbahnhof besorgen (er nach Santiago und ich nach Mendoza), waren essen und haben dann den Vorabend im Hostel wiederholt 🙂 Da ich leider nur ein Ticket für den 13. Februar bekommen habe war ich nach Busbahnhof und vor dem Essen noch auf der Suche nach einem Hostel. Ich hatte auch ein nettes gefunden und mir wurde ein Bett zugesagt. Da ich dem Hostelbesitzer meine Geschichte von Mendoza und dem Ticket erzählt habe ist Becki aus England auf mich aufmerksam geworden. Sie meinte die Grenze sei momentan wegen Unwetter geschlossen und die Busse würde nicht durchkommen….bitte what?! Naja – die Hoffnung stirbt zuletzt dachte ich mir.

Also am 12. Februar dann morgens das Hostel gewechselt, mit Becki und Grace (die abends am 12. nach Mendoza fahren wollten) bisschen einkaufen gewesen und die Stadt mit all den bunten Bilder und Grafitis angeschaut. Bevor die Mädels abgereist sind habe wir abgemacht das sie mich darüber informieren wie es mit der Grenze aussieht. Am 13. dann morgens die Info das die grenze noch zu sei und die Mädels in La Serena sind…..na toll – ich erneut zum Busbahnhof gelaufen um abzuklären wie es mit der Grenze aussieht: Geschlossen noch mindestens bis zum 14. Februar 🙁 Was ne Gülle dachte ich mir – mir wurde das ganze aber auch bunt sodass ich mein Ticket umgebucht habe um abends dann auch nach La Serena zu fahren.

Also – wir ihr sehen könnt ist man selbst auf Reisen nicht immer sein eigener Herr….aber es gibt schlimmeres 😉 Valparaiso war doch sehr witzig da ich vorallem Dave wieder sehen konnte. Abgesehen davon ist die Stadt einfach nur wahnsinnig bunt: An jeder Ecke und an jedem Dach sind Grafitis was der Stadt etwas sehr Spezielles und Einzigartiges verleiht!



Rapa Nui – Isla de Pascua – Osterinsel

9 02 2013

a – da war der Herr Mutschler auf der Osterinsel 🙂 Wie bereits in meinem Bericht von Santiago geschrieben war es doch eine schwer durchzeschte Nacht vor meinem Flug. Dank meines guten Schlafs während den ca. 6 Stunden Flugzeit ging es mir aber überraschenderweise sehr gut als ich aus dem Flugzeug gestiegen bin – verständlich wenn man auf einmal vor Palmen steht und Blumen bekommt wenn man das Flughafengebäude betritt 🙂 Von meiner Hostelbesitzerin mit dem Taxi abgeholt ging es danach erstmal schnell ins Internetcafe da ich mit Goro Kontakt aufnehmen musste. Goro war mit mir in der Antarktis und zeitgleich auf Rapa Nui. Also schnell kontaktiert und 30 Minuten später standen wir dann schon voreinander 🙂 Wir haben uns dann dazu entschlossen Fahrräder auszuleihen um ein wenig die Insel zu erkunden. Es war – im Vergleich zum Tag danach – ein eher kleinere Runde bei der wir dennoch unsere ersten „Köpfe“ und auch schöne Buchten sehen konnten. Abends haben wir uns dann an den Hafen gesetzt und mit Tamara (aus meinem Hostel) ein Bier beim Sonnenuntergang getrunken. Auf dem Heimweg wurden wir dann noch von 3 Rapa Nuis eingeladen doch zuzuschauen wie sie ihre Boote für den Triathlon bauen – aus Bast wurden die geflochten und sie meinten das sie insgesamt einen Monat dafür gebraucht haben.

Am Tag danach sollte es dann die ganz große Runde werden – mit den Fahrrädern sind wir zunächst ca. 90 Minuten bis zum Anakena-Beach gefahren. Dort wurde dann aber auch erstmal schön Pause gemacht, wir sind geschwommen und haben das Wetter genossen. Danach ging es über Puckelpiste zu den Ahu Tongariki – 15 nebeneinanderstehende Köpfe. Einfach nur atemberaubend endlich das zu sehen wovon viele nicht einmal zu träumen wagen. Quasi gegenüber der Ahu Tongariki ist der Vulkan Rano Raraku an dessen Aussenwand einige unvollendete Köpfe stehen – auch ein sehr bekanntes und beliebtes Motiv. Als wir mit der Besichtigung fertig waren ging es dann auf den Rückweg…..etwa 1 Stunden bevor wir ankamen sind wir an einigen Rapa Nuis vorbeigefahren die am Meer gegrillt und gezeltet haben. Sie haben irgendwas zu uns gerufen und da wir sie nicht verstehen konnten sind wir stehengeblieben. Es hat sich herausgestellt das sie wollten das wir stoppen um uns zu etwas Fisch einzuladen 🙂 Mit etwas Limette einfach das Fleisch mit den Fingern vom Fisch genommen – superlecker 🙂 Dann hat er uns noch gefragt ob wir denn nicht Whiskey trinken wollten….ich bin ja kein Unmensch und hab zugesagt: Also mit dem Herr noch Johnni Walker getrunken 🙂 Die erste super Begegnung mit Einheimischen – es sollte nicht die letzte sein! Abends haben wir uns dann auf dem Tapati-Festivalgelände die Eröffnungsfeier angeschaut bei der viel getanzt aber leider noch mehr geredet wurde….aber es war ein guter Einstieg für die folgenden Tage.

Am nächsten Tag sollte auch schon ein Highlight anstehen – der Rapa Nui Triathlon am bzw. im Vulkan Rano Raraku. Vormittags wollte ich mich mit Goro und Tamara treffen um zusammen per Anhalter zum Vulkan zu kommen. Also bin ich ins Zentrum gelaufen und auf einmal denk ich mir „das Gesicht kennst du doch“! Dave – den ich am letzten Abend in Santiago getroffen hatte war mittlerweile auch angekommen und wir sind uns zufälligerweise über den Weg gelaufen 🙂 Also erstmal gefreut, entschieden das er mitkommt, in den Supermarkt um Bier zu kaufen und dann gings los. Nach etwa 5 Minuten hat uns eine Rapa Nui Familie im Pick-Up mitgenommen. Ich liebe es einfach hinten im Pick-Up zu sitzen, die Sonne scheint, der Wind bläst einem um die Ohren 😀 Am Vulkan angekommen war es doch recht voll das es der Anfang der Wettbewerbe war und jeder das natürlich mitbekommen wollte. Der Triathlon war eigentlich ein Quadrathlon und bestand aus Bootfahren, um den Vulkan rennen mit 2 Bananenstauden auf den Schultern, um den Vulkan rennen ohne alles und dann nochmal durch den Vulkan schwimmen……meine Fresse das waren vielleicht alles Maschinen. Die Frauen kamen auf Ihre Kosten denn die Jungs hatten mehr oder weniger nix an. Nach dem Event haben wir noch kurz dort was gegessen und dann mussten wir zurück in die Stadt. Ich kam bei einer Familie im Auto unter und als wir schlussendlich angekommen waren wurde ich gefragt ob ich denn Bier mag bzw ob ich fischen/angeln mag. Ich beides mit Ja beantwortet und 15 Minuten später saß ich auch schon mit Bier in einem Boot 🙂 Ich war dann mit dem Herr des Hauses und seinem Sohn im Pazifik angeln 🙂 Naja – ich war nicht wirklich angeln….ich habe es einmal probiert, hab komplett versagt und mich dann aufs Bier beschränkt, denn: Angeln ist auf Rapa Nui etwas anders. Auf einem faustgroßen Stein wurde rohes Hühnchen gedrückt, dieses wurde dann mit einer Schnur fixiert, dann wurde noch aufgeweichtes Brot dazugetan, noch mehr Schnur zum fixieren und das Ganze wurde dann ins Meer geworfen…..es hat irgendwie funktioniert denn nach und nach wurden mehr Fischen aus dem Wasser gezogen. Jetzt kommts aber noch: Um die Fische direkt danach zu töten wurde nicht etwas etwas auf deren Kopf gehauen…..NEIN! Die Jungs haben den Fisch genommen und denen ins Genick gebissen – das Geräusch dabei einfach unglaublich 🙂 Das zu erleben, auf einem Boot im Pazifik und dabei den Sonnenuntergang zu sehen – Rapa Nui: Ich habe mich in dich verliebt! Spätabends habe ich mich dann noch mit Goro und Conni getroffen die ich beim Triathlon kennengelernt hatte.

Am nächsten Tag hat uns Conni mit Ihrer Schwester dann mit dem Auto abgeholt und zum Rano Kau Vulkan gefahren. Der Vulkan ist recht groß, hat inselähnliche Grasfläschen im See und durch ein Art Fenster blickt man auf den offenen Pazifik – mal wieder ein atemberaubender Blick! Danach sind wir noch etwas weitergefahren um ein altes Rapa Nui Dorf zu besichtigen. An einem Art Loch habe ich noch zu Dave gesagt das ich keinen blassen Schimmer habe was das sein könnte – und darauf sagt ein etwas älterer Mann neben mir das es mir das erklären könne. Also bisschen zugehört, der Mann ist „etwas“ ausschweifend geworden aber schlussendlich haben wir auch erfahren warum er soviel wusste und uns soviel erzählen wollte: Der Mann war Charles Love – der wohl bekannteste Forscher über Rapa Nui. Er hat mehrere Bücher geschrieben und u.a. Beweise für Kanibalismus auf der Insel gefunden….krass 😉 Danach sind wir zurück in die Stadt, ich habe meine Sachen im Hostel gepackt und bin mit Jacob (der auch in meinem Hostel war) zum Campingplatz gezogen. Zum einen weil Dave dort gezeltet hat, zum anderen weil unser Hostel viel teurer und viel schlechter war als der Zeltplatz…..am dem Zeitpunkt war das erste was ich jeden morgen gesehen habe der Pazifik 🙂 Abends haben wir uns dann noch mit Connie auf dem Tapati-gelände getroffen, den Tänzern zugeschaut und gefeiert.

Tagsdrauf haben wir es sehr ruhig angehen lassen: Wir haben bei einigen Kunstwettbewerben zugeschaut, Empanadas gegessen und abends den Sonnenuntergang auf unseren Campingplatz am Meer betrachtet. Auch die kommenden tage waren alle sehr relaxt: Meist wurde solange geschlafen bis die Sonne das Zelt einfach zu sehr aufgeheizt hatte, wir haben am Meer gefrühstückt, sind aufs Festival gegangen und haben abends meistens an einen der verschiedenen Spots den Sonnenuntergang betrachtet. Einen Tag haben wir uns dann noch mit insgesamt 6 Leuten ein Auto gemietet um abgesehen von den Vulkanen und den Stränden noch einige Höhlen anzuschauen.

 

Rapa Nui war einfach nur traumhaft. Die Menschen waren zum Großteil superfreundlich, sowohl Frau als auch Mann (das wurde mir von den Frauen gesagt) sahen überdurchschnittlich gut aus und ehrlich gesagt gehört das was die Damen beim Tanzen mit Ihren Hüften anstellen verboten 😉 Ich bin sehr froh die spontane Idee gehabt zu haben nach Rapa Nui zu fliegen. Jeder der mit dem Gedanken spielt dorthinzufliegen – MACH ES!!!!!



Santiago de Chile

9 02 2013

Nachdem Marco und ich mich von einigen Leuten in Pucon verabschiedet haben ging es mit dem Nachtbus ca. 11 Stunden nach Santiago. Via U-Bahn dann irgendwie zu unserem Hostel in Bella Artes gekommen, konnten wir erstmal  nicht in unser Zimmer da Check-In erst um 14 Uhr war. Also haben wir unsere Rucksäcke eingeschlossen und sind ein wenig durch die Stadt spaziert. Wir sind durch einige Märkte geschlendert, haben einige Plätze besichtigt und hatten einfach einen gemütlichen Vormittag.

Nachmittags haben wir es uns dann auf dem Dach des Hostels gutgehen lassen und haben einfach mal nichts gemacht 😉 Gegen Abend sind Marco und ich dann durch Bella Vista geschlendert, haben lecker gegessen und ein wenig Marcos Abschied „gefeiert“ – es war wirklich ein lustiger Abend 🙂

 

Am nächsten Morgen bin ich dann früh aufgestanden da ich Jess, Bec und Sarah aus Australien begrüßen wollte die an diesem Tag auch in unser Hostel gezogen sind. Nachdem die Mädels angekommen sind, sind wir alle gemeinsam frühstücken gegangen. Marco musste dann zu seinem Flieger und so bin ich nach seiner Verabschiedung mit dem Damen mehr oder weniger den gleichen Weg wie am Vortag gelaufen um Ihnen ein wenig die Stadt zu zeigen. Nachmittags und abends stand dann eigentlich das gleiche Programm an wie tagszuvor: Verabschieden, da ich sowohl die Damen als auch Dave und Olly mit denen ich ja eine Weile gereist bin erst einmal nicht wieder sehen werde. Da mein Flug morgens um 9 Uhr ging meinten alle ich sollte doch einfach die Nacht durchmachen, morgens den Shuttle-Bus um 6:20 nehmen und dann wäre alles super…..naja – man macht ja viele bescheuerte Dinge auf so einer Reise und das war eine davon 😀 Also ging es erst einmal los mit einigen Drinks auf dem Hosteldach, dann gings weiter mit Saufspielen bevor wir letztendlich losgezogen sind um einen Club zu finden. Irgendwie hatte alles zu also sind wir wieder zurück zum Hostel um dort weiterzutrinken. Gegen 6 Uhr – ich war schon ziemlich im Eimer – sind wir dann alle vor das Hostel gegangen da mein Bus ja bald kommen sollte……warten, warten, warten. Um 7 Uhr wurde mir das ganze dann doch zu bunt und ich hab mir ein Taxi geschnappt. Am Flughafen angekommen war ich – auf Grund der Nacht – doch etwas überfordert aber ein netter Chilene hat mir bei allem geholfen 🙂 Glücklich und sehr sehr müde bin ich dann ins Flugzeug gefallen und habe den kompletten Flug geschlafen 🙂

 

Santiago bzw das was ich von der Stadt gesehen habe war wirklich sehr schön aber vor allem wird mir die Stadt wegen den Leuten von denen ich mich dort verabschieden musste im Gedächtnis bleiben……and now let’s rock Rapa Nui 🙂