Bukit Lawang – Into the jungle

28 06 2013

Da mir es am Lake Toba ja nicht so gut gefallen hatte bin ich recht schnell weiter nach Bukit Lawang. Die Fahrt dorthin war dann auch recht reibungslos abgelaufen – abgesehen davon das ein indonesisches Kind und einer schweizer Touristen meinten sich ihr Essen nochmal durch den Kopf gehen zu lassen 😉 In Bukit Lawang angekommen habe ich dann auch direkt das Garden Inn angesteuert wo Ivana und Nicole (die Holländer die ich am Lake Toba getroffen hatte) untergekommen waren. Mit den beiden dann auch lecker zu Abend gegessen und danach noch für Freitag eine 3-Tages-Tour im Dschungel klargemacht 🙂

Am nächsten Tag habe ich dann mittags eine kleine Wanderung an den Rand des Dschungels unternommen, dabei bereits ein paar Kleintiere und auch Tomas-Leaf-Monkeys gesehen. Danach ging es dann mit dem Local-Bus in ein nahegelegenes Dorf wo Bukit Lawang ein Pokalhalbfinalspiel hatte – leider ging das 2:0 in der Verlängerung verloren 🙁 War aber trotzdem mal wieder cool n Fussballspiel zu sehen. Auf dem Rückweg kam dann zunächst kein Bus und ich habe ca eine halbe Stunde mit einem Guide aus Bukit Lawang warten müssen. Der erste Bus der dann kam war auch noch voll…..bis auf 2 Sitze die aufs Dach geschnallt waren: Also haben wir uns ganz einfach auf die Sitze auf dem Dach gesetzt 😀 Absolut nicht sicher da es keine Sicherheitsgurte gab….aber witzig wars 😛 Abends habe ich dann noch bisschen Karten mit Nicole gespielt bevor es dann nach einem langen Tag ins Bett ging.

Donnerstags habe ich dann auch eher recht wenig unternommen: Ein wenig flussaufwärts gewandert, gelesen, Musik gehört und die Sachen für den Dschungel zusammengepackt. Am Freitag ging es dann früh um 9 Uhr los in den Dschungel. Unsere Gruppe, bestehend aus 2 Guides und 5 Touris, hat dann auch direkt am Anfang ein paar Thomas-Leaf-Monkeys und auch eine Moonsnake gesehen. Nach ein wenig Laufen haben wir dann den ersten Orang-Utan sehen können 😀 Zunächst noch von einigen Bäumen und Ästen verdeckt hat er sich dann aber doch noch von näher gezeigt. Orang-Utans haben mich vor meiner Reise schon fasziniert und ehrlich gesagt waren diese Tiere auch der einzige Grund Sumatra zu besuchen – es war einfach wundervoll diese Tiere von der Nähe zu sehen. Im Laufe des Tages haben wir dann noch weitere Orang-Utans (auch mit Babys), Thomas-Leaf-Monkeys, Longtail-Mackaken und eine Art Truthahn sehen können. Manchmal haben wir mit der Gruppe einfach nur die Affen beobachtet und es genossen zu sehen wie liebevoll Mama und Kind miteinander umgehen 🙂 2 Lustige Momente gabs dann aber doch noch die zu erzählen sind: Zum einen kam uns eine Orang-Utan-Mutter doch etwas nahe und hat sich dann den Rucksack von Alex geklaut…wir alle waren einfach nur verwundert um zu reagieren 😉 Unser Guide ist dann aber herbeigekommen und hat mit seinem ganzen Gewicht an dem Rucksack gezerrt und den dann doch noch retten können 🙂 Ein anderes mal wollten Alex und ich ein etwas anderen Weg als unsder Guide gehen da wir dachten /hofften von dort eine schöne Übersicht über den Dschungel zu ergattern: Wir beide habe dann aber „nur“ einen Orang-Utan auf dem Baum gesehen…..bevor wir das aber recht einschätzen konnten kam unser Guide herbei, packt uns an der Schulter und meint wir sollten abhauen. Auf dem Boden stand nämlich ein paar Meter von uns entfernt ein anderer Orang-Utan. Mina, ein halb-wilder Orang-Utan der dafür bekannt ist etwas Angst vor Menschen zu haben bzw etwas aggresiv zu sein und Essen zu verlangen stand vor uns. Wir also losgelaufen, ich noch versucht dabei ein Video zu machen 😛 Unser Guide hat dann etwas von uns entfernt mit etwas Essen auf Mina gewartet und sie etwas besänftigt…..war auf jeden Fall ne coole Aktion 🙂

An unserem Camp für die erste Nacht angekommen gab es zunächst eine kleine Abkühlung in einem Wasserfall. Beim Warten auf das Abendessen haben wir uns dann noch mit einer anderen Gruppe dort unterhalten, haben noch 2 Warane im Fluss und den Affen mein Rumspielen zusehen können. Nach dem wie immer leckeren Abendessen hab ich mich dann schon aufs Ohr gelegt weil ich hundemüde war. Aber nachdem meine erste Nacht mit meinem Inlet schon schlaflos war (ich sag nur Arschabfrieren am Fitz Roy) habe ich auch diesmal auf Grund des eher unbequemen Bodens kaum ein Auge zumachen können….war aber nicht ganz so schlimm da ich morgens ab 6 Uhr eh unserem Guide beim Kochen und den Affen beim Affe-Sein zugesehen habe 🙂 Der zweite Tag war dann eher vom Wandern geprägt – wir sind extrem steile Hügel rauf- und runtergeklettert, sind durch Flussläufe gewatschelt und mussten das ein oder andere mal Klettern um voranzukommen. Auf dem Weg haben wir dann aber auch nochmals einen Orang-Utan samt Baby und eine Familie von Black Gibbons gesehen. Bevor wir dann unser Camp für die zweite Nacht beziehen konnten mussten wir noch einen Fluss durchqueren – unsere Guides haben dann unsere Rucksäcke genommen uns haben damit den Fluss per Fuss durchquert. Wir sind dann einfach danach durchgeschwommen was auf Grund der Strömung aber nicht ganz sooooo einfach war. Bis zum Abendessen haben wir uns dann noch im Fluss abgekühlt. Abends dann lecker gegessen, Karten gespielt und ins Bett gefallen 🙂 Nach ein wenig Schlaf stand am nächsten Tag für mich nix an ausser im Fluss schwimmen, sonnen, von einer Klippe in den Fluss springen und Feuermachen um die Fliegen abzuwimmeln 🙂 Gegen Mittag haben wir dann mit Tubes/Reifen den Fluss in Richtung Bukit Lawang zurückgelegt. Keven, der Franzose, ist direkt nach der ersten Stromschwelle aus den Tubes gefallen. Wir haben ihn dann aber nach einigen Metern wieder einsammeln können und er hatte dabei auch seinen Spaß 🙂 In Bukit Lawang habe ich dann unserem jüngeren Guide (eigentlich war es „nur“ ein Porter/Koch) noch mein Bayern-Trikot geschenkt das ich mir für das CL-Finale auf Bali besorgt hatte. Der Junge war Bayern-Fan und total aus dem Häusschen auf Grund des Geschenks 🙂 Abends haben wir dann mit der gesamten Gruppe und den Guides einige Bier und Schnaps genossen. Sehr gut angeheitert habe ich am nächsten Tag dann bis um 13 Uhr geschlafen 😀 Tagsüber dann nichts gemacht ausser gegessen, bisschen mit den leuten gequatscht, mit den Locals Fussball gespielt, versucht mit meiner liebsten Schwester zu skypen um ihr zum Geburtstag zu gratulieren….und ja – abends nochmal bisschen Bintang zu geniessen 😉

Der nächste Tag war der reinste Horror für mich – nach 3 Tagen im Dschungel und 2 harten Nächten danach war ich einfach nur im Eimer. Den Tag habe ich damit überbrückt mit Heike und Silke (2 Mädels aus Deutschland) rumzuhängen, über deren Myanmar-Aufenthalt zu quatschen und um 18 Uhr (!!!) ins Bett zu gehen…..mit 28 Jahren gehör ich eben auch bereits zum alten Eisen 😛 Morgens wurde ich dann gegen 5 Uhr von einem Gibbon geweckt der meinte 30 Minuten Radau an meinem Bungalow zu machen. Also bin ich aufgestanden, habe gefrühstückt und mich lange mit Franz, der im Garden Inn arbeitet, unterhalten. Er wollte nahezu alle meine Bilder meiner Reise sehen und da ist mir mal aufgefallen das ich ja doch schon einiges geiles gesehen habe 😉 Das ich viel Geld dafür bezahlt habe um an einen so kalten Ort wie die Antarktis zu kommen hat er aber einfach nicht verstehen können 😉

Abends haben wir dann alle im Garden Inn beisammen gesessen und irgendwie sind Silke, Heike und ich dann auf die grandiose Idee gekommen Mäxchen zu spielen 🙂 Das ganze hat dann auch mal wieder seine Wirkung nicht verfehlt und gegen 2 Uhr nachts sind wir alle dann brav ins Bett gefallen 😉 Den Tag darauf habe ich mal wieder nichts gemacht außer bisschen gelesen, mit dem Staff geredet und mit Heike und Silke die Zeit totgeschlagen 🙂 Morgen geht es dann mit dem Bus nach Medan von wo ich dann nach Malaysia fliegen werde. Also geht nach etwa 2 Monaten meine Zeit in Indonesien vorbei. Ich habe das Land, die meisten Menschen, meistens das Wetter und so gut wie immer das Essen sehr genossen und werde früher oder später sicherlich wieder hierhin reisen…..Indonesien ist einfach viel zu groß 😉