Yangon II

29 08 2013

Also – wie schon versprochen geht es mit einer 16-stündigen Zugfahrt los. Da Linda wirklich ein sehr knappes Budget hat haben wir uns für die sparsamte aller Varianten entschieden – Economy Class für 11 US$ (Touripreis). Wir waren, oh Wunder, die einzigen Touris im gesamten Zug und so wurde es selbstverständlich eine sehr unterhaltsame wenn auch zwischenzeitlich unbequeme Zugfart 😉 Es ging los um 17:00 – pünktlich wie die Maurer hat uns die burmesische Zuggesellschaft nicht im Stich gelassen und hat sich zunächst durch die Vororte Mandalays geschoben um dann ins Grüne einzutauchen. Zu dem Zeitpunkt haben die erste bereits auf dem Boden geschlafen und ununterbrochen sind irgendwelche Verkäufer durch die Wagons getrudelt um Ihre Waren an den Mann zu bringen: Von Süßigkeiten, Äpfeln, ganze Hauptpeisen, über Bücher und Zeitschriften bis hin zu Zigaretten, Bier und Schnaps gab es wirklich alles zu kaufen was das Herz nur begehrt. Bei mir war das in dem Fall gebratene Nudeln, ne Cola und 2 Feuchthandtücher……die Luftfeuchtigkeit ließ uns auch bei geöffneten Fenstern nicht im Stich 😉 Nach und nach wurden wir in immer mehr Gespräche verwickelt., uns wurden mitgebrachte Speisen und Tee angeboten, wir wurden zu Leuten nach Hause eingeladen was wir auch angenommen hätten wenn die nicht knappe 10 Stunden von Yangon gewohnt hätten. Irgendwann war dann Schlafenzeit angesagt was in Asien bedeutet das jeder einfach dort einpennt wo er gerade Lust hat auch wenn es noch so unbequem aussieht. Ja – ich hatte dann 2 Sitzplätze frei….auf der unbequemsten Holzbank aller Zeiten 😉 Also Pullover und handtuch geschnappt um alles ein bisschen zu polstern. Durch das Ruckeln und Hin- und Herschwanken des Wagons war aber an Bequemlichkeit nicht zu denken….was also machen? Mutschi hat sich nicht lumpen lassen und ist asiatisch geworden: Pulli zum Kopfkissen gemacht und einfach auf den Boden im Gang und unter den Sitzbänken gezwängt um dort zu pennen – hat auch ganz gut geklappt 😉 Linda war nur etwas überrascht gewesen als sie aufgewacht ist, auf meiner Holzbank lag ein kleiner Junge der vorher nur einen Stehplatz hatte und ich lang quer vor ihren Füßen auf dem Boden 😀

Früh morgen um 5 Uhr ging es dann wieder los mit den fliegenden bzw zugfahrenden Händlern und es wurde lauthals alles angepriesen 🙂 Mit „Coffee, Coffee“ hat mich dann auch tatsächlich einer dazu gebracht mich vom Boden auf meinen Sitzplatz zu bewegen und die Aussicht zu genießen 😉 Um 9 Uhr sind wir dann angekommen und Richtung Swedagon Pagode gelaufen wo Linda Unterschlupf in einem Kloster angeboten wurde. Dort sind wir dann also hundemüde angekommen und direkt in einem Van verfrachtet worden…..“English-Lesson with students“! Yo – also erstmal knapp eine Stunde ausgefragt worden wie wir heissen, wo wir herkommen, wo wir schon waren, wie uns Myanamr gefällt und ob wir den Hitler kennen würden. Naja – die letzte Frage war dann eher persönlich an mich gerichtet und wurde nach einer erstaunten Pause noch mit der Frage getoppt wer denn den 1. Weltkrieg angefangen hätte. Alter Schwede hab ich gedacht…..es gibt tatsächlich die allergrößten Vollidioten in jedem Land – selbst in Myanmar. Da ich echt sprachlos war – soll nicht so oft bei mir vorkommen habe ich mir zusichern lassen – hat Lind das Mikro genommen und dann einfach das Thema gewechselt. Ich mein dort saßen 60 Jugendliche aus Myanmar und ein Depp macht alles kaputt – aber die ganze Sache ist dann doch noch gut ausgegangen.

Danach ging es kurz über einen Markt, da ich mir dort ein Shirt kaufen wollte, bevor es dann weiter in den Norden Yangons ging woman weiße Elefanten und eine recht große Pagode anschauen kann. Die Pagode war schön, die Elefanten leider in einem viel zu kleinen Bereich angekettet gewesen sodass wir ohne Bilder zu machen direkt weiter sind. Zurück im Kloster wurde uns dann erst einmal Mittagessen gereicht bevor wir unsere verdiente Pause einnehmen konnten. Nachmittags hat Linda dann einem Schüler Französisch und ich 2 anderen Kindern ein bisschen Englisch beigebracht bevor wir abends dann nochmal eine Nudelsupper essen waren und ins Bett gefallen sind.

Der nächste Tag begann für mich unerwartet früh: Um 3:45 wurde ich geweckt damit ich die Mönche auf Ihrem Weg, Essensspenden zu erhalten, begleiten kann. Das war dann auch ein ziemlich cooler Anblick so in einer nahezu leeren Stadt mit etlischen Mönchen rumzulaufen. Am Kloster wieder angekommen wurde mir angeboten mit den Mönchen zu frühstücken (4:45 Uhr) aber da ich morgens ja noch nen Englischkurs hatte habe ich es bevorzugt nochmal ne Runde zu schlafen. Nach meinem Frühstück ging es morgens dann mehr oder weniger ausgeschlafen in die Sprachschule wo wir, Linda und ich, dann wieder ausgefragt wurden. Danach bisschen Kaffee getrunken und dann ging es auf die Suche nach 2-3 Lehrbüchern in Französisch und Englisch da die Bücher die im Kloster zur Verfügung standen nicht wirklich nützlich waren…..gesucht und gefunden 😀 Auf der Strasse dann zu Mittag gegessen und Pay Say 12 US$ in die Hand gedrückt damit sein Vater, der das Geld bisher nicht hatte, ihn nach 2 Jahren endlich mal in Yangon besuchen kann. Nach dem gewohnten Mittagsschlaf ging es Nachmittags dann mit neuen Büchern und Heften ans Lernen bzw Lehren 😉 Mit dem Hauptmönch haben wir dann irgendwann zu Abend gegessen und sind dann nochmal kurz zusammen raus (also Linda und ich) um ein Bier trinken zu gehen – schliesslich war es ihr letzter Abend in Myanmar bevor es für sie weiter nach Thailand ging….dort werden wir uns auf jeden Fall 1-2 noch treffen.

Am darauffolgenden Tag stand erst einmal Ausschlafen auf dem Programm – ist mir auch ganz gut gelungen 😉 Danach habe ich in der Strasse gefrühstückt und habe mich dann in ein Internet-Cafe gesetzt…..dort dann die freudige Nachricht erhalten das ich Onkel geworden bin 😀 Das hat mich dann erst einmal so umgehauen das ich dachte ich brauch ein bisschen Zeit für mich und keinerlei Verpflichtungen……also spontan dem Hauptmönch alles erklärt und in einen Bus nach Bago gesetzt wo ich jetzt sitze um mir ein paar gaaaaaaanz entspannte Tage zu machen und einfach mal richtig zur Ruhe zu kommen!



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