Banda Aceh – Pulau Weh

13 06 2013

Nun ja – laut Titel soll es hier ja nur um Banda Aceh und Pulau Weh gehen….einige Wort muss ich aber dennoch über meine Zeit in Jakarta und vorallem über die Fahrt dorthin verlieren.

Nach einer 14-stündigen Fahrt im Shuttle-Bus bin ich glücklicherweise lebens in Jakarta angekommen. Glücklich weil unser Fahrer das Schlimmste war was ich bisher erlebt habe – und ich war in Bolivien und Peru. Wenn Otto von den Simpsons ein chaotischer Fahrer ist dann hatten wir den Oberotto: Nahezu durchgehend in den 14 Stunden hat er bei offenem Fenster geraucht, Kaffee getrunken und telefoniert – meiste Zeit mindestens 2 Dinge davon gleichzeitig. Die Strasse war die absolute Katastrophe aber an Tempoanpassen denkt man in Indonesien ja nicht. Wenn die Strasse einigemaßen okay war wurde überholt – egal wo und in welchem Tempo. So waren wir zweimal mega kurz davor in einer Kurve beim Überholen mit einem heranrasenden Laster aneinander zu krachen – was das für uns bedeutet hätte muss ich wohl nicht im Detail beschreiben.

Also – gesunde und nicht munter in Jakarta angekommen hatte ich demnach erst einmal genug von Busfahrten. Andere Möglichkeit in den Norden von Sumatra zu kommen wäre die Fähre gewesen aber die wäre erst 4 Tage später gefahren und da Jakarta echt einfach nur öde war habe ich im erstbesten Reisebüro ein Flug mit Lion Air nach Banda Aceh für den nächsten Tag gebucht.

Glücklich mit dem Flugticket dann ein Hostel für eine Nacht gesucht und auch ein schönes, für meine Budget sehr großes und sauberes, Zimmer gefunden. Da mich die Stadt wirklich Null gereizt hat habe ich die Zeit also genutzt meinen Flug von Kuala Lumpur nach Myanmar und von Myanmar nach Bangkok zu buchen. Danach erstmal bisschen geschlummert, dann kurz mit dem Meister Sunde in der karibik geskypt und dann mit nem australischen Paar Bier getrunken. Wie es dann eben so ist kommt der kleine Junger und ich bin losgezogen um etwas zu Essen zu besorgen. Wie immer super lecker aber eben auch sehr scharf – rausgekommen aus dem Imbiss werde ich daher von einer Indonesierin und einer Spanierin angequatscht ob es denn zu scharf gewesen sei…..Ne – ich schwitz einfach nur aus Spaß, hab nen Kopf wie ein Feuermelde und trink meinen zweiten Kakao in 2 Minuten 😉 Naja – bisschen in Gespräch gekommen (vorallem mit der Spanierin – hab mich gefreut mal wieder spanisch sprechen zu können) als auf einmal jemand kommt und mich von hinten umarmt: Andrew, mit dem ich schon in Yogyakarta unterwegs war hat mich erblickt 🙂 GEIL!!! Da die Indonesierin bereits weg war die Spanierin und Andrew geschnappt und den Abend feucht fröhlich ausklingen lassen 😛

Am nächsten Morgen dann wie gesagt meinen Flug nach Medan und von dort aus dann nach Banda Aceh gebucht. Banda Aceh liegt im absoluten Norden von Sumatra und wurde damals bei dem Tsunamiunglück doch sehr sehr schwer getroffen was man noch heute sieht: Rund 25.000 Menschen sind der Katastrophe zum Opfer gefallen. Hier habe ich aber erst einmal nur eine Nacht verbracht da mich das Paradies gerufen hat…..Pulau Weh.

Also am darauffolgenden Morgen mitm Motorrad-Taxi zum Hafen gebracht und mit dem Boot weiter nach Pulau Weh. Dort dann mal wieder mitm Scooter-Taxi weitergefahren bis ich endlich mein Ziel erreicht hatte: Yulias Geasthouse in Iboih. Für 70.000 Rupiah (so in etwa 6 EUR) habe ich dann auch einen schönen Bungalow bekommen. Die Aussicht phänomenal, das Wetter der Wahnsinn und das Wasser……ich war schon im Great-Barrier-Reaf, in Thailand und das Wetter rund um die Gili-Inseln war auch nicht von schlechten Eltern…..aber was ich hier zu sehen bekommen ahbe hat alles getoppt: Kristallklares Wasser und einfach nur perfekt zum schnorcheln (auch zum tauchen aber das Thema hatten wir ja bereits ;)).

Also direkt mal Schnorchelzeug ausgeliehen und ins Wasser gestürzt….wie in einem Aquarium war das. Perfekte Sicht, viele Fische, warmes Wasser…..was will der Mutschi mehr 😉 Als ich abends dann zum Nachtisch auch noch einen Bananen-Schokoladen-Pancake gegessen habe war mein Tag perfekt 😀 Ich habe auch direkt einige nette Leute kennengelernt: Meike aus Berlin, Laura aus London, ein jüngeres Paar aus England und ein älteres Paar aus dem Süden Englands das (nachdem die 3 Kinder großgezogen wurden) auf Weltreise gegangen sind 🙂

Samstags stand dann ein alltäglicher Ablauf im Paradies an: Aufstehen, frühstücken, kurz lesen, schnorcheln, schlummern, schnorcheln, Kleinigkeit zu Mittag essen, wieder lesen und sich dabei ein bisschen bräunen lassen, nochmal schnorcheln, duschen und zu Abend essen 😀 Ich liebe mein Leben!!!

Nun stellt sich ja so oft die Frage wie eine Insel so durchweg grünen kann obwohl es immer so heiß ist…..tja – die Antwort darauf haben wir an den zwei darauffolgenden Tagen gesehen, leider 🙁 Nahezu durchgehender Regen….aber so richtiger Regen. Also haben wir uns unter die Überdachung gesetzt, gelesen, viel Karten gespielt und immer wieder n bisschen gegessen 😉 Abends waren wir jeweils in einer Bungalow-Anlage in der Nähe gegessen, eine Art Buffett für 25.000 Rupiah – 2 EUR 😀 Dort habe ich mich auch recht gut mit einer Dame aus England unterhalten die bereits seit 16 Jahren auf Pulau Weh wohnt. Daher hat die auch den Tsunami 2004 direkt mitbekommen und ich muss schon sagen das es sehr interessant aber auch heftig war Berichte von ihre über diese Tage zu hören. Sie meinte das komplette Wasser rund um die Insel wäre weggewesen, Tausende Fische hätten auf dem Meeresgrund gezappelt bevor die erste Welle ankam. Auf Pulau Weh wäre nur eine Person ums Leben gekommen – am der Küste von Banda Aceh bis nach Medan jedoch knapp 250.000. Noch Monate später hätte man Leichen aus den Baumkronen fischen müssen und überall wäre alles komplett zerstörrt gewesen. Auf Pulau Weh wusste man fast 2 Wochen nicht wie schlimm das Unglück insgesamt war weil jeglicher Kontakt zum Festland abgebrochen war und auch keine Fähren fahren konnte….also, wie gesagt eine sehr interessante aber auch bewegende Unterhaltung!

Der Morgen darauf – 6:30 Wecker gestellt um evtl bei gutem Wetter direkt schnorcheln können zu gehen…..bewölkt und Nieselregen 🙁 Ey Paradies willste mich eigentlich verarschen 🙁 Naja – zumindest hat es nicht geschüttet wie aus Kübeln sodass ich mir nen Roller ausleihen und in die einzige „Stadt“ der Insel zu fahren um dort Geld abzuheben. Die Fahrt war auch ganz cool weil die Strassen doch alle in einem sehr guten Zustand sind. Nachmittags dann noch ein wenig durch die Ungebung gewandert und in einen üblen Regen geraten und abends dann wie immer zusammen gegessen. Laura hatte uns für den nächsten Morgen auf gut Glück in einen Schnorcheltrip eingebucht – die Hoffnung auf gutes Wetter stribt ja bekanntlich zuletzt.

Nächster Morgen zunächst ordentliches Wetter – nichts überragendes aber auch (noch) kein Regen. Um kurz vor 8 ging es dann los und ich habe geglaubt die Welt geht unter…..an Schnorcheln war natürlich nicht zu denken. Also haben wir uns alle mal wieder neben der Küche einquartiert um nicht nass zu werden. Martin aus England und mir wurde das zu bunt und auch zu kalt sodass wir uns entschlossen haben einfach ein wenig schwimmen zu gehen 😉 Es war der Wahnsinn: Draussen windig, kalter Regen…..im Wasser gemütliche 28 Grad warm 😀

Gegen Mittag wurde das Wetter dann glücklicherweise doch wieder besser sodass wir doch noch schnorcheln konnten und da wir auch noch von Martin seine Unterwasserkamera ausgeliehen bekommen hatten hat das ganze doppelt so viel Spaß gemacht. Abends gab es dann in unserer Bungalowanlage leckeres Curry für uns – war echt ein schönes Ausklang eines Tages der zwar auch verregnet war, wir aber das beste draus machen konnten 😛

Wenn wir gedacht haben die vorherigen Tage wären verregnet gewesen so wurden wir eines Besseren belehrt – den kompletten Morgen hat es so stark geregnet wie noch nie. Wir haben es mittlerweile mit Humor genommen, haben gemütlich gefrühstückt und Karten gespielt. Den weiteren Tag ist ansonsten auch nichts weltbewegendes passiert außer das wir abends das letzte gemeinsame Abendessen hatten bevor es für uns von Banda Aceh aus in verschiedenste Richtungen weitergehen sollte.

Morgen geht es also von Pulau Weh mit dem Boot nach Banda Aceh – dort wollen Laura und ich uns das Tsunami-Museum anschauen und das Schiff „besuchen“ das damals mehrere Kilometer landeinwärts geschwemmt wurde. Abends soll es dann für uns beide mit dem Übernachtbus weiter nach Medan gehen.

Pulau Weh war – auch wenn das Wetter nur an 2 Tagen mitgespielt hat – sehr schön und vorallem entspannend. Die anderen Reisenden aber auch das Personal waren super nett, freundlich und immer für einen Spaß zu haben. Leider konnte ich nicht so viel schnorcheln wie ich es vorhatte aber von anderen habe ich gehört das ich das in Malaysia auf Pulau Perhentian und Pulau Tioman nachholen kann…..die Vorfreude steigt 😉

P.S.: Kleine Randnotiz – nachdem ich in Sumatra gesehen habe wie ein Huhn bei lebendigem Leib abgeschlachtet wurde esse ich seit dem 9. Juni nur noch Tiere die ich selbst auch töten könnte….das ganze begrenzt sich dann auch schon auf Fische – und halt alles andere was sonst noch so im Meer und in Flüssen rumturnt (NEIN – wenn eine Kuh im Wasser steht zählt das nicht dazu ;)). Schauen wir mal wie lange ich das durchhalten werde…..

P.P.S.: Die ganze Woche auf Pulau Weh hat mich (exkl. Transport von/nach Banda Aceh) knapp 800.000 Rupiah gekostet – also 80 US$….was pro Tag ungefähr 11 US$ macht – und ich habe nicht gespart oder so sondern eher kräftig gegessen und massig Kaffee in mich reingeschüttet 😛



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