El Chalten

11 01 2013

Nachdem wir uns in El Calafate bereits ein Zelt gekauft hatten ging es am Tag darauf in das 3-Stunden-entfernte El Chalten. Ein Ort das nur wegen des nahegelegen Nationalparks Los Glaciares und dem berühmten Berg Fitz Roy errichtet wurde – denn ansonsten gibst dort nichts zu sehen. Wir wollten aber auch „nur“ zum Berg und etwas wandern.

Am Tag bevor wir nach El Chalten gefahren sind hat mir eine Argentinierin, die ich beim Kochen kennengelernt hatte, erzählt das 2 Tage später das Wetter in El Chalten sehr gut sein soll. Also war unser Plan direkt nach Ankunft in El Chalten loszuwandern um den Zeltplatz zu erreichen von dem es nur noch 90 Minuten bis zum höchsten und besten Aussichtspunkt für den Fitz Roy sind.

Wir also angekommen, nen Platz für unsere großen Rucksäcke gesucht, Proviant gekauft und Olly musste noch einen Schlafsack ausleihen – ich hatte ja bereits ein Inlet und dachte das würde reichen: Falsch gedacht….aber dazu später mehr.

Wir also erstmal 3 Stunden gewandert, durch Täler und über Hügel und das Gebirge rund um den Fitz Roy konnte man schon erahnen – sehen konnte man ihn nicht was auch nur selten von dort aus der Fall ist weil die Wolken einfach nicht weiterziehen wollen. Am Zeltplatz angekommen schnell die Zelte aufgebaut, eine Kleinigkeit gegessen und dann schlafen gelegt weil es am nächsten morgen um 4 Uhr losgehen sollte – schließlich wollten wir pünktlich zum Sonnenaufgang am Aussichtspunkt sein (ca. 3.200 m – Fitz Roy etwas über 3.400 m).

Ja – und jetzt kommt mein Inlet ins Spiel. Mir wurde gesagt das dies ausreichen würde bis zu Temperaturen von 10 Grad – aber selbst das halte ich mittlerweile für gelogen weil ich es nur für Temperaturen ab 20 Grad empfehlen würde. Naja – die Nacht wurde es schewinekalt (-5 Grad) und ich habe gefroren wie ein Schneider. Ich konnte keine einzige Sekunde schlafen und hab einfach nur gezittert um nicht zu erfrieren……ich habe mich noch nie so sehr gefreut um 4 Uhr morgens aufzustehen um 90 Minuten bergauf zu wandern. Um 4 Uhr war es dann endlich so weit und ich wurde erlöst durch das Klingeln des Weckers. Schnell angezogen und los ging es…….90 Minuten nur bergauf, einige Höhenmeter mussten schließlich zurückgelegt werden. Die Luft wurde dünner, mehrere Pausen wurden benötigt, mein Knie und auch mein Rücken taten weh….ich war hundemüde 🙁 Aber dann – nach etwa 80 Minuten konnten wir das erste mal Fitz Roy sehen – Gänsehaut! Die ganze Quälerei hatte sich gelohnt: Wie ein König trohnt dieser Berg über alles um sich herum. Einige Minuten später waren wir oben angekommen und konnten sehen wie sich der Berg und die wenigen Wolken die ihn umgaben farblich nach und nach veränderten: Aus weiß-grau wurde ein gelbton und schließlich eine Art violett – wir alle 3 (Olly aus Australien, Dave aus den U.S.A. und ich) waren sprachlos. Ganze 2 ½ Stunden haben wir dort oben verbracht und waren einfach nur überwältigt von dieser Schönheit.

Gegen 8 Uhr sind wir dann runtergestiegen und es fing heftig an zu winden – mehrere Leute sind uns entgegekommen und wir haben uns alle gefragt warum die erst jetzt hochkletterten nachdem das Farbspiel bereits vorbei war. Zu Sonnenaufgang waren es insgesamt nur 6 Leute an der Spitze – uns mit eingerechnet. An unserem Zeltplatz angekommen musste erstmal geschlafen werden – ich hab geschlummert wie ein Baby 🙂 Nach etwa 5 Stunden Schlaf ging es mir besser und wir haben unsere Sachen zusammengepackt und sind 3 Stunden zurück in die „Stadt“ gewandert. Dort haben wir dann für eine Nacht ein Hostel bezogen – abends ging es dann in eine Bar in der wir uns mit Colin und Pamela getroffen haben mit denen wir schon in der Antarktis waren.

Am Tag danach ist Dave bereits zurück nach Puerto Natales gefahren um seine Harley abzuholen die dort zur Reparatur war – Olly und ich sind also alleine an die andere Seite von Fitz Roy gewandert um dort zu zelten. Die Wanderung war sehr angenehm was meinem Knie zu Gute kam – wir waren bereits um 16 Uhr am Zeltplatz und da wir nicht wussten was wir machen sollten haben wir geschlafen 😉 Um 19 Uhr gabs Abendessen und danach wurde wieder geschlafen – da ich diesmal schlauer war hatte ich mir einen Schlafsack und eine Isomatte ausgeliehen: Ich habe geschlafen wie ein König 🙂 Das ganze hat sich im Vergleich zur letzten Nacht im Zelt wie ein 5-Sterne-Hotel angefühlt 🙂

Wieder morgens um 5 Uhr sind wir aufgestanden um den Sonnenaufgang anzusehen – diesmal jedoch mit weniger Glück da Fitz Roy komplett in Wolken und Nebel war. Also wieder schlafen gelegt, gegen 10 Uhr gefrühstückt und dann gemütlich 2 ½ Stunden zurückgewandert. Den Nachmittag haben wir dann im Hostel mit Kochen verbracht (Pasta-Party 🙂 ), haben gelesen und einfach mal den lieben Gott nen guten Mann sein lassen 😉

Am nächsten Morgen ging es früh mit dem Bus über El Calafate nach Puerto Natales von wo aus wir dann 5 Tage im NP Torres del Paine wandern wollen.

El Chalten war einfach nur wunderschön – Fitz Roy war königlich: Wie aus dem Nichts ragt dieser Berg 3.400 Meter in die Höhe und wir hatten das Glück ihn in wunderbaren Farben sehen zu können. Patagonien an sich ist sehr schön, weite Landschaften, Berge, Flüsse, Täler und riesige Weiten mit kaum einer Menschenseele. Das ganze hat mir noch mehr Lust auf Torres del Paine gemacht als ich eh schon hatte 🙂 Also allesamt Daumen drücken das mein Knie das ganze mitmacht 😉



El Calafate

9 01 2013

Bevor wir tatsächlich nach El Calafate konnten haben wir noch einen Tag in Ushuaia im Nationalpark Tierra del Fuego verbracht. Der Park war wirklich schön und wir sind gemütlich 10 km gewandert – das Problem war jedoch das die Antarktis noch zu sehr in unseren Köpfen war sodass wir alles was wirklich sehr schön war lediglich als normal betrachtet haben. Im Nachhinein war es aber wirklich ein sehr schöner Tag mit wirklich schönen Aussichten – am Ende unserer Wanderung musste ich aber dann doch mein Knie kühlen…..im doch sehr sehr kalten See im Park, aber mit kalten Wasser kenn ich mich ja mittlerweile gut aus Dank der Antarktis 😉

Unser Bus nach El Calafate fuhr morgens um 5 Uhr und da wir das Geld für ein Hostel sparen wollten haben wir den Abend bzw die Nacht in der Dublin’s Bar in Ushuaia verbracht 😉 Früh morgens ging es dann gut angeheitert erst nach Rio Gallegos und dann nach El Calafate. Da auf dieser Route die Grenze zwischen Argentinien und Chile des öfteren überquert wird mussten wir ca alle 2 Stunden raus aus dem Bus um Passangelegenheiten zu klären – war auf Grund unserer vorherigen Nacht nicht allzu schön 😉

In El Calafate gibt es nicht ganz so viel zu machen – außer eben den Perito Moreno Gletscher zu besuchen. Die Tour dorthin haben wir dann auch direkt gebucht nachdem wir in unserem Hostel angekommen waren. Tagsdrauf ging es dann auch schon los – wir waren ehrlich gesagt etwas skeptisch ob uns Gletscher wirklich noch begeistern können….die Antarktis hat einfach zu große Spuren hinterlassen 😉 Mit dem Bus ging es also los und kurz bevor wir den Gletscher das erste mal sehen konnten wurde ein Countdown gespielt wie bei einem Raketenstart…..danach ging es dann los mit der Star-Wars-Musik. Das ganze war etwas übertrieben aber als wir dann um eine Kurve gefahren sind und den Gletscher sehen konnten haben wir das ganze verstanden: Über den ganzen Horizont konnte man lediglich diesen riesigen Gletscher sehen: Bis zu 70 Meter hoch, 5 km breit und 30 km lang……und man kann „nur“ 15 km weit sehen! Unsere Skeptsis hatte sich direkt in Luft aufgelöst und wir waren einfach nur sprachlos. Ähnlich wie in Iguazu gab es mehrere Wege die direkt an den Gletscher führten – wir standen vor diesem riesigen Eiskoloss und das einzige was uns einfiehl war:“FUCK“…..nach der Antarktis hat es doch noch etwas geschafft uns umzuhauen 🙂 Die nächsten 3 Stunden haben wir damit verbracht den Gletscher von allen verschiedenen Perspektiven zu betrachten – wir hatten dazu auch noch das Glück das 3 mal riesige Eisbrocken des Gletschers direkt vor  unseren Augen gekalbt ist. Wieder einmal einfach nur unbeschreiblich schön….wir waren sprachlos 🙂 Nachmittags ging es dann wieder zurück in die Stadt und Olly und ich haben uns noch schnell ein 2nd-Hand-Zelt gekauft um rund um den Fitz Roy und in Torres del Paine  zelten zu können. Viel mehr haben wir dann in El Calafate auch nicht gemacht und sind tagsdrauf bereits nach El Chalten.

Die Zeit in El Calafate war kurz aber ergiebig 🙂 Wir haben wirklich nicht erwartet das uns nach der Antarktis noch etwas so begeistern kann: Das Reisen hat uns wieder 🙂 Leider sind die Bilder nicht ganz so super wie gewohnt das sich in meiner Kamera irgendetwas breit gemacht hat das beim Fotografieren Flecken hinterlässt….ich werde das aber so schnell wie möglich versuchen zu beheben damit ihr die schönstmöglichen Bilder meiner Reise sehen könnt 😉



Ushuaia – Part I

23 12 2012

Mein Bericht – wie sollte es anders sein – beginnt mal wieder mit einer Busgeschichte 😉 In Puerto Madryn sollte ich eigentlich um 10:40 mit dem Bus losfahren – um 11:00 war noch immer kein Bus da, daher habe ich bei der Busgesellschaft mal nachgefragt. Der Bus hat dezente 7 Stunden Verspätung  – 7 Stunden?!?!?!?!?!?!? Ich bin sehr erschrocken denn das hätte bedeutet das ich meinen Anschlussbus in Rio Gallegos verpassen würde ud es auch knapp mit dem Boot in Richtung Antarktis werden würde…..die Dame hat die Panik registriert und dann alles menschenmöglich versucht und war auch erfolgreich 🙂 Ich wurde ohne zusatzkosten auf nen anderen Bus umgebucht – anstatt Semi-Cama bin ich dann Cama gefahren 🙂 Super Vollverplegung, ständig kalte Getränke, gute Filme und wir haben sogar Bingo gespielt 😉 Also im Endeffekt wieder alles gut 🙂

Von Rio Gallegos bin ich dann nochmal 12 Stunden nach Ushuaia gefahren – das dauert so lange weil wir zum einen zweimal die Grenze von Argentinien zu Chile durchqueren mussten, dann mussten wir noch einen teil auf dem Boot zurücklegen und zu guter Letzt sind die Strassen dort unten meistens eine absolute Katastrophe 😉 Der Großteil der Fahrt war der Ausblick aus dem Bus eher ernüchternd und nicht wirklich interessant – jedoch etwa 100 km vor Ushuaia hat sich das geändert. Wälder, Seen, Berge 🙂 Ich hab gemerkt das ich langsam in Tierra der fuego ankomme – Feurland ich komme 🙂

Abends im Hostel dann angekommen habe ich direkt Bekanntschaft mit Dave aus den USA gemacht. Der Junge fährt mit seiner Harley Davidson quer durch Südamerika und fährt zufälligerweise auch mit „meinem“ Boot in die Antarktis 😉 Am nächsten Tag hat mich Dave dann erstmal mit dem Motorrad in die Stadt gefahren wo ich bisschen spazieren und vorallem shoppen war: Ich habe ne neue Mütze, Handschuhe und ne ordentliche Sonnenbrille gebraucht – die Antarktis ist schließlich kein Zuckerschlecken 😉 Beim Shoppen habe ich dann noch ein Paar aus Kanada getroffen mit dem ich im Bus gesessen hatte – es stellte sich heraus die beiden auch mit dem Boot in die Antarktis fahren! Mir wurde langsam klar das es der absolute Hammer sein wird – spätestens als ich zurück im Hostel war und zwei Amerikaner im Esszimmer saßen und mir erzählt haben das sie gerade aus der Antarktis zurückgekommen sind. Die Bilder die die beiden mir gezeigt haben…….ohne Worte!

Ansonsten habe ich den Tag damit verbracht Wäsche zu waschen, Postkarten zu verschicken (in Iguazu gekauft, in Bariloche geschrieben und in Ushuaia abgeschickt – hab ich ein gediegenes Leben 😉 ), mich ein wenig in die Thematik Antarktis einzulesen und auf den Weltuntergang zu warten 🙂 Abends haben wir uns dann noch mit einigen anderen die auch mit uns in die Antarktis fahren getroffen und interkulturelle Bier getrunken 😉

Am 22. Dezember war ich dann mittags mit Dave in Ushuaia essen – wir haben uns mit 2 Paaren aus Irland und Holland dort getroffen die jeweils mit Motorrädern bzw einem Unimog quer durch Südamerika reisen. Wir haben einige Zeot dort verbracht und über alles mögliche geredet. Abends haben wir dann gemütlich beisammen gesessen um am nächsten Tag fit für die Antarktis zu sein 🙂

Jetzt ist der 23. Dezember – in 4 Stunden legen wir ab 🙂 Ich bin schon recht aufgeregt muss ich zugeben 😉 Anfang 2013 werdet ihr wieder von mir hören – bis dahin frohr Weihnachten und nen guten Rutsch 😉



Puerto Madryn

19 12 2012

Tja- auf Grund meiner tollen Knieverletzung gibts leider nicht allzu viele tolle Bilder bzw Geschichten von meiner Zeit in Puerto Madryn, daher möchte ich mal mein Augenmerk auf die diversen Kuriositäten während dieser Zeit legen. Angefangen hat das ganze – wie soll es anders sein – mit unserer Busfahrt von Bariloche nach Puerto Madryn. Nach knapp 10 Minuten geht der Motor aus und nix ging mehr. Wir fragen also den Steward was denn los sei, worauf er nur antwortet das alles top ist. Alles klar – nach weiteren 20 Minuten fragen wir erneut was denn bitte los sei…..erneut: „Alles top – wir warten nur auf den Mechaniker der was reparieren muss“ 😉 Okay – alles top ABER….war schon auf jeden Fall mal n Lacher wert 🙂 Da ich durch mein Knie und Ilir durch seine Größe (1,95 m) etwas ungemütlich gelegen haben wars keine angenehme Nacht die noch schlimmer wurde als eine Dame zustieg die vor Ilir saß und meinte Ihren Sitz ohne Vorankündigung dermassen nach hinten zu kippen das Ilir kaum noch atmen konnte und der Sitz gegen mein Knie geschlagen hat 🙁 Naja – nach sagen wir mal 3-4 Sätzen die sowohl von der Dame als auch von uns unter der Gürtellinie waren (Details gibts keine – aber wer mich kennt kann sich das wohl vorstellen 😉 ) haben wir dann doch noch etwas Schlaf gefunden.

In Puerto Madryn angekommen haben wir in einem sehr gemütliche Hostel unser Zimmer bezogen und sind danach kurz spazieren gewesen um Essen für die nächsten Tage zu besorgen. Leider ist Ilir bereits am nächsten Tag wieder losgezogen sodass ich nen kompletten Tag alleine auf der Couch verbracht habe um mein Bein zu schonen. Freitags war es dann aber immer noch nicht besser sodass ich mit nem Taxi ins Krankenhaus bin – hab denen an der Rezeption die Unterlagen vom Doc in Bariloche gegeben. Die haben wiederum bei einem Institut angerufen die ein MRT haben und meinten zu mir ich hätte dort um 19 Uhr einen Termin. Top hab ich mir gedacht und so erneut den ganzen Tag nur rumgehangen. Um 18:30 bin ich dann mitm Taxi zum Institut – aber mit Termin war nix und mit MRT auch nichts. Die meinten ich müsse zurück zum Krankenhaus um ein offizielles Schreiben zu bekommen damit die ein MRT machen können…..gut – hier habe ich das erste mal die deutsche Sprache benutzt um auszudrücken was ich denke 😉 Also Taxi geholt und ins Krankenhaus gefahren……hier mal schön 2 Stunden gewartet bis ich an der Reihe war. Die Ärztin hat mir dann aber gesagt das ich dafür zu einem Spezialisten müsse und der erst wieder am Montag arbeitet – hier habe ich das zweite mal die deutsche Sprache benutzt um auszudrücken was ich denke 😉 Naja – also wieder ein Taxi genommen um zurück ins Hostel zu kommen. Der Taxifahrer meinte mich aber verarschen zu müssen und ist wirr durch die Gegend gefahren – da ich die Strecke aber bereits zweimal gefahren bin und wusste wieviel das ungefähr kostet hab ich es gemerkt und ihm dann klargemacht das er falsch fährt und ich auf keinen Fall den kompletten Preis bezahle („no pago todo“). Nach einigen weiteren Anweisungen von mir hat er mich dann zum Hostel gebracht und ich habe Ihm nur soviel bezahlt wie ich bereits morgens bezahlt habe…..ja – aller guten Dinge sind 3 hab ich mir gedacht und nochmal meinen Gefühlen auf Deutsch freien Lauf gelassen 😉 Es hat mich einfach super aufgeregt das der ganze Tag nix gebracht hat, ich einige Pesos für Taxifahrten ausgegeben habe und genau so schlau bzw dumm war wie am Tag vorher. Mich hat das alles doch schwer an Asterix & Obelix und den Passierschein A38 errinert…

http://www.youtube.com/watch?v=lIiUR2gV0xk

Naja – Samstagmorgen habe ich die Geschichte der Besitzerin meines Hostels erzählt und sie meinte sie würde einen guten Spezialisten kennen und sie würde versuchen nen Termin noch am gleichen Tag klarzumachen 🙂 Das ganze hat auch funktioniert und um 14:00 war ich in der Praxis von Dr. Marcelo Gorla. Der hat auf mich einen kompetenten Eindruck gemacht: Er hat mein Knie abgetastet und Bewegungen durchgeführt die ich von deutschen Ärzten kannte 🙂 Am Ende meinte er das er sich sicher sei das die Bänder in Ordung sind und auch wohl der Meniskus nix abbekommen hat, dass wenn es aber in 3 Tagen nicht besser ist wir ein MRT bei Ihm machen 🙂 Hab von Ihm Rezepte für Tabletten, Salbe, eine Bandage und Kühlbeutel bekommen – mit der ganzen Ausrüstung habe ich dann erstmal die nächsten Tage damit verbracht mein Knie aufzupeppen 🙂 Nach diesem Arztbesuch gings mir schon um einiges besser und ich habe auch wieder meinen Optimismus für die Antarktis zurückbekommen 🙂

Sonntags hab ich dann alles ganz brav durchgeführt wie der Arzt es befohlen hat – wer mich etwas kennt weiß das ich in Deutschland so ab und zu meine Probleme hatte mich daran zu halten….aber es geht hier schließlich um die Antarktis 🙂 Also haben ich den Großteil des Tages mit Filmen verbracht, Snacks wurden mir von einem holländischen Paar gebracht und abends wurde ich von den Mädels auch meinem Zimmer bekocht – es ging also langsam bergauf 😉

Der Montag sah dann genauso aus und dienstags habe ich dann zum ersten mal wirklich was gemacht: Ich habe eine Tour auf die Peninsula Valdes gebucht 🙂 Morgens um 8 Uhr gings los und das ganze Spektakel hat bis um 19 Uhr gedauert. Es gab die Option (60 EUR) mit dem Boot auf Walsicht zu gehen was ich jedoch nicht wahrgenommen habe da zum einen keine Walsaison mehr war und ich ja auch in der Antarktis große Fische sehen kann 🙂 Die Fahrt zu den Walen war dann auch für alle anderen nicht wirklich erfolgreich denn sie haben nix gesehen…..kein Wal hat sich sehen lasssen. Danach sind wir einige Aussichstpunkte angefahren wo wir Pinguine, Seelöwen, Seehunde und Seeelefanten und auch ein Gürteltier gesehen haben 🙂

Abends habe ich dann noch über etlische Umwege mein Ticket über Rio Gallegos nach Ushuaia gebucht…..nun kann mich nix mehr stoppen um in die Antarktis zu kommen 🙂 Ich freu mich schon so dermassen vorallem weil es meinem Knie wieder besser geht 😀



Bariloche

11 12 2012

In Cordoba bin ich mal wieder mit Sack und Pack zum Bahnhof gelaufen um dort meinen Bus nach Bariloche zu nehmen. Es war das erste mal das ich nicht im Vorfeld ein E-Ticket bekommen habe – daher wusste ich auch erst am Bahnhof das ich nur ein Ticket für Semi-Carma bekommen habe 🙁 Und das auch noch auf einer 24-stündigen Fahrt….ich hatte kein gutes Gefühl bei der Sache: Und genau so kam es dann auch 🙁 Innerhalb der 24 Stunden gabs zweimal was zu essen, einmal haben wir ne kurze Pause gemacht damit wir nicht verhungern und insgesamt habe ich aufgerundet ca eine Stunde geschlafen. Das ist die schlechte Nachricht – die gute Nachricht ist ich habs überlebt 😉 Also bitte Daumen drücken das die nächste Busfahrt besser wird 😉

In Bariloche angekommen dann der nächste Schock: Aus den zuletzt 30 Grad in Cordoba sind auf einmal „nur“ noch 17 Grad geworden – ich musste eine lange Hose und nen Pulli tragen…..am Tag! Das war alles zu viel für mich 😉 Hab mir dann n Hostel gesucht, mir was zu essen gemacht und dann gemütlich geschlafen. Mein Zimmer habe ich mir für die erste Nacht noch mit 3 Portugiesinnen geteilt die aber am nächsten Morgen wieder weg sind – sodass ich die Nacht drauf sturmfrei hatte 😉 Als ich noch am 1. Abend mit dem Typ an der Rezeption gesprochen hatte wurde mir mitgeteilt das das Wetter am nächsten Tag wohl recht schlecht werden sollte….naja – mach ich halt nen ruhigen dachte ich mir 🙂 Am nächsten Morgen erst einmal eine Offenbarung: Rührei und Pfannkuchen zum Frühstück….nix mehr mit Dulce de Leche und „Brotersatz“ 🙂 Das Wetter war zwar nicht perfekt aber ich dachte mir es gibt kein schlechtes Wetter sondern nur schlechte Kleidung 🙂 Also vamos: gut eingepackt und los ging es mit dem Bus nach Los Coihues. Von dort aus bin ich am Lago Gutierrez ca 10 km in Richtung Cerro Catedral gewandert….aber nicht allein: An der Bushaltestelle wurde ich freundlicherweise abgeholt….von einem Hund 🙂 Der Gute hat mich dann auch wirklich ständig bis zum Fuß des Cerro Catedral bekleitet….ist ab und zu mal vorgelaufen hat aber freundlicherweise immer wieder auf mich gewartet 🙂 Das seltsame daran ist, dass Marjolein (mit der ich ja einige Zeit in Cordoba verbracht hatte) mir erzählt hat das sie auf der gleichen Strecke auch von einem Hund bekleitet wurde – andere Länder, andere Hundesitten 😉 Die Gegend war echt schön – der See, der Wald, die Berge….mal wieder was komplett anderes als bisher. Naja – irgendwann hat sich dann doch gezeigt das es auch schlechtes Wetter gibt, egal wie gut man angezogen ist 😉 Zum Glück war es zu dem Zeitpunkt nur noch 2 km bis zum Fuß des Cerro Catedral. Auf den Berg an sich bin ich dann nicht mehr – man hat nicht einmal die Spitze sehen können und die Aussicht dort oben bei dem Wetter hab ich mir auch net soo super vorgestellt 😉 Also gings dann mit dem Bus (zurücklaufen war bei dem Wetter nicht mehr drin) zurück nach Bariloche wo ich dann noch einen sehr ruhigen und erholsamen Abend hatte.

Die Nacht war dann leider nicht so erholsam. Nein – ich war nicht feiern 😉 Da ich in Cordoba schon Schnupfen hatte und etwas angeschlagen war hat mir das Wandern wohl den Rest gegeben und ich hab die komplette Nacht durchgehustet und kaum geschlafen. Am nächsten morgen dann erstmal gefrühstückt, Wörterbuch geschnappt und in die Apotheke um Hustensaft zu bekommen – hat auch geklappt 😉 Hab dann freitags und samstags eigentlich so gut wie nix gemacht, außer gelesen, Postkarten geschrieben und mich natürlich erholt 🙂

Samstagnachmittag ist Ilir aus Holland den ich in Cordoba kennengelernt habe gekommen. Über eine Freundin kannte er Cynthia die in Bariloche in einer Tourismusagentur arbeitet – mit Ihr und einigen Ihrer Freunde sind wir dann abends weggegangen und hatten einen sehr lustigen Abend 🙂

Sonntags sind Ilir und ich dann auf eine Biking-Tour rund um die Seen in Bariloche gegangen. Ich dachte mir n bisschen radeln wie in Holland ist bestimmt ganz nett 🙂 Am Arsch die Waldfee!!! Hoch, runter, hoch, runter, hoch, hoch, hoch……für nen geübten Radfahrer wie mich war das doch recht hart muss ich sagen – aber jeder Schmerz hat sich gelohnt. Wir haben einen wunderbaren Aussichtspunkt entdeckt – dafür sind wir etwas abseites der Wege gefahren und waren dann am Ende auf einem Felsen mit einer wirklich atemberaubenden Aussicht: 20 Minuten haben wir dort oben gesessen, man hat nur den Wind und die Natur gehört…..es war einfach unbeschreiblich schön!!! Abends nach getaner Arbeit haben wir dann noch in unserem Hostel mit Cynthia und ihrem Freund Asado gemacht – und natürlich war das auch wieder wunderbar lecker 🙂

Montags wollten Ilir und ich dann den Cerro Lopez besteigen – dafür mussten wir zum Basislager fahren was nur mit der Busnummer 10 geht….die fährt aber nur alle 3 Stunden was wir leider nicht gewusst hatten 🙁 Also per Anhalter das erste Stück hinter uns gelegt……dann ca 7 km gewandert da uns keiner mitgenommen hat. Dafür hatten wir aber mal wieder eine Gefolgschaft – schon wieder ein Hund der mit uns gewandert ist….wir haben ihn Klaus genannt 😉 Nach einiger Zeit haben wir dann einen Brasilianer getroffen der uns darum gebeten hat sein Auto anzuschieben – dafür hat uns der nette Mann dann zum Basislager gefahren. Von dort ging es dann aber leider nicht mehr wirklich weit nach oben….wir mussten zu Beginn einige mal einen größeren Bachlauf durchqueren und bei einem mal ist es passiert: Ich bin auf einem Stein ausgerutscht und hab mir beim Aufkommen das Knie verdreht – es ging absolut nix mehr 🙁 Ilir hat mir dann geholfen irgendwie den Weg zurück zu meistern: Er ist die Wege immer doppelt gegangen um meinen Ruksck zu tragen, hat mich zeitweise Huckepack getragen – ich bin ihm wirklich unendlich dankbar dafür. Irgendwie wurde es aber nicht besser mit dem Knie und wir waren daher abends auch nur mit Cynthia und Ihrem Freund essen und haben es gemütlich ausklingen lassen. Am nächsten Morgen war das Knie jedoch immer noch höllisch dick sodass wir ins Krankenhaus gefahren sind – Cynthia hat mich extra abgeholt und mich vorallem sprachlich zu unterstützen. Das Krankenhaus war die Hölle  niemand war irgendwie da bzw zuständig….nach einer Stunde hat Cynthia dann Ihre Schwester angerufen und die hat wiederum nen Arzt klargemacht. Dort angekommen ging alles recht schnell und der Doktor war wirklich super – er hat paar Bewegungen und Test gemacht und es ist wohl nix gerissen sondern „nur“ super viel Blut rund ums Knie was Druck ausübt und weh tut. Daher hat der gute Mann das Blut mit ner Spritze entfernt und jetzt muss ich erstmal 48 Stunden ruhig liegen….das sollte ich hinbekommen 😉

Bariloche und alles drum herum ist wirklich wunderschön. Eine atemberaubende Gegend um einige schöne Tage zu verbringen – nach 1-2 Anlaufschwierigkeiten ist das Wetter auch wieder viel besser geworden (25 Grad, Sonnenschein) und ich habe die Zeit hier im Endeffekt doch sehr genossen 🙂 Natürlich ist alles etwas beschissen geendet mit meinem Knie aber es waren schöne Tage und vorallem bin ich Cynthia, Ihrem Freund Marcelo und Ilir super dankbar wie Sie sich um mich gekümmert haben und was für tolle Tage und Nächte wir zusammen verbracht haben!!!



Cordoba

4 12 2012

Am Tag als ich von Iguazu nach Cordoba gefahren bin hat es durchgehend geregnet – somit hatten wir einfach nur brutales Glück mit dem Wetter als wir da waren 🙂 Bei der Busfahrt schein ich diesmal auch ein besseres Karma gehabt zu haben….super gemütliche Sitze die zu Betten umfunktioniert werden konnten, es gab super viel Essen und allgemein war alles top 😉 Nach 22 Stunden Busfahrt bin ich dann aber dennoch ziemlich erschöpft in Cordoba angekommen.

Mit Sack und Pack bin ich dann auch direkt vom Busterminal losgezogen um ein Hostel zu suchen bzw zu finden. Das hat auch wunderbar geklappt und da ich in Iguazu 3 Tage nur superkaltes Wasser hatte wollte ich super lange duschen und ansonsten erstmal nix machen. Ich bin dann in mein Zimmer gekommen was ich mit Michel aus Holland teile. Der meinte er würde was mit Victor aus Brasilien unternehmen und ob ich denn nicht mitkommen wollte…..alles klar 😉 Schnelle Katzenwäsche durchgezogen und ab gings mit dem Bus in das kleine Städtchen Carlos Paz ca. 30 km von Cordoba entfernt. Diese kleine Stadt soll recht schön sein – leider hatten wir aber super Pech mit dem Wetter und es hat die ganze Zeit genieselt 🙁 Wir haben aber das beste draus gemacht und trotzdem unseren Spass gehabt 🙂 Abends haben wir dann erstmal ne Kleinigkiet getrunken und sind dann noch mit Menderez (Australien), Marjolein und Marjoke (beide Holland) in nen Club feiern gegangen – schließlich war es ja Freitag 😉 Wir hatten auch alle unseren Spaß und haben dann bis um halb 6 durchgetanzt 🙂 Samstag wurde dann verständlicherweise erstmal locker gemacht 😉 Nachdem ich aber ausgeschlafen hatte bin ich dann bisschen durch die Stadt gezogen, haben mir den Plaza Martin und paar Kirchen rund um diesen Platz angeschaut. Für einen Samstagmittag war recht wenig los da natürlich alle Siesta gemacht haben….außer der fleißige Sightseeing-Mutschi 🙂 Abends waren wir dann mit der gleichen Gruppe wie am Vorabend was trinken und wieder bis um 6 Uhr feiern und tanzen – schließlich war ja Samstag 😉

Sonntags sind wir, Marjolein, Victor und ich, gegen späten Vormittag nach viel zu wenig Schlaf in das kleine Städtchen Alta Gracia gefahren. Dort ist Che Guevara mehr oder weniger aufgewachsen – geboren in Rosario ist er wegen seiner Asthamerkrankung mit 4 Jahren nach Alta Gracia gezogen und hat dort seine Jugend verbracht…..denk es wussten nicht alle das der gute alte Che n Argentinier ist, oder ;)?! Auf jeden Fall haben wir sein damaliges Haus besichtigt in dem heute ein Museum ist. Danach kurz Siesta gemacht und dann noch bisschen das kleine Städtchen angeschaut. Gegen frühen Abend gings dann zurück nach Cordoba – in unserem Zimmer sind zwei neue Australier eingezogen und die wollten mit uns feiern gehen. Da aber keine Clubs offen hatten waren wir einfach in der Bar neben unserem Hostel – es wurde ein feucht-fröhlicher Männerabend 🙂

Tagsdrauf habe ich mich mit Marjolein getroffen um mit ihr ein bisschen die Stadt zu erkunden. Wir waren im Park, sind bisschen durch die älteren Teile der Stadt geschlendert, haben Empanadas gegessen und hatten einen sehr schönen Tag. Abends habe ich dann clevererweise wirklich mal nen ruhigen gemacht um mich bisschen von Cordobas Nachtleben zu erholen 😉

Cordoba waren wirklich ein paar spaßige Tage. Ich habe mal wieder super nette Leute getroffen und überall wird geschrieben das man das Nachtleben von Cordoba erlebt haben muss – ich kann mit Stolz behaupten das ich das getan habe….ich denke ich habe Deutschland recht gut vertreteten 😉 Salud!



Iguazu

30 11 2012

Iguazu – wo soll ich da nur anfangen? Am besten wohl in Buenos Aires denn dort hatte ich einen Tag Zwischenstop da es keine Direktverbindung zwischen Montevideo und Iguazu gab. Den Tag in Buenos Aires habe ich vor allem mit spazieren und essen verbracht: So habe ich z.B. das so hochgelobte argentinische Eis probiert – es war echt lecker aber an das Eis vom Eiscafe Florenz in Mainz kommt es nicht ran 😉 Dann habe ich mich noch verliebt: In Empanadas de carne – die waren so überragend gewürzt und einfach nur brutal lecker! Im Ernst – wenn eine Hochzeit zwischen Menschen und Essen erlaubt wäre….ich wäre an dem Tag vor den Empanadas auf die Knie gegangen 😉

Abends um 21 Uhr ging dann mein Bus am Retiro-Bahnhof nach Iguazu ab. Da ich etwas Panik hatte war ich wie immer viel zu früh da. Der Retiro-Bahnhof ist nicht nur der Bahnhof für die Busse sondern auch für alle Züge und so ähnelt das ganze eher einem kompletten Durcheinander und einem Mix aus Bahnhofshalle, Flohmarkt und Ballermann. Da ich zu früh da war habe ich es mir nochmal gemütlich gemacht und da ich wie so oft die Durchsagen nicht verstanden habe kam ich durch meine Fragerei mit einer Argentinierin ins Gespräch. Die gute Dame war Psychologin, wohnt in Posadas und macht irgendwie noch ein Aufbaustudium und ist dafür einmal im Monat in Buenos Aires – studieren neben der Arbeit kam mir direkt irgendwoher bekannt vor 😉 Auf jeden Fall habe ich mich dann 1 ½ Stunden super mit der Dame unterhalten bevor dann mein Bus kam.

Ich hatte Cama gebucht – das ist eine Klasse besser als Semi-Cama und die Sitze ähneln denen in der Business-Class im Flugzeug und der Service sollte wohl auch genau so gut sein: Super Essen, alle Getränke kostenlos usw….tja – bei mir gabs kalten Reis und eine Art Fleisch und dazu nen halben Liter Wasser. Entweder hatte ich einfach nur Pech mit der durchführenden Busgesellschaft oder aber mein Karma war schlecht……Wortspiel 😉

Aber ich glaub ich hatte einfach nur Pech denn am nächsten Tag so gegen 13 Uhr hatte der Bus auf einmal eine Panne – es waren locker 35 Grad und wir standen wirklich im absoluten Nirgendwo 🙁 Nach etwa einer halben Stunde ging es dann irgendwie weiter – aber auch nur etwa 15 Minuten bevor der Bus wieder schlapp machte 🙁 Nach weiteren 30 Minuten wurden wir dann endlich von einem anderen Bus mitgenommen und sind schlussendlich nach etwa 20 Stunden Busfahrt gut in Iguazu angekommen. Das erste was ich dort gemacht habe war in den Pool zu springen – bei 35 Grad einfach nur genial 😉 Im Pool bin ich dann über glückliche Umstände ins Gespräch mit Jenny aus Deutschland gekommen mit der ich dann im Endeffekt einige super Tage verbracht habe.

Abends haben wir noch mit 2 Mädels aus England – Lucy und Suzie – gemütlich zusammen gesessen und Bier getrunken. Mit genau der Gruppe haben wir am Tag darauf dann auch die Wasserfälle auf der argentinischen Seiten angeschaut. Das ganze hat fast den kompletten Tag gedauert weil das Areal einfach riesig ist und es überall geniale Aussichtspunkte gibt. Zuerst haben wir den „Upper Trail“ gemacht und danach den „Lower Trail“. Bei diesem Weg ging es dann noch auf eine kleine Insel die zwischen den Wasserfällen liegt und von wo man eine grandiose Aussicht hat. Da es wirklich super heiß war und wir die ganze Zeit auf und abgelaufen sind waren wir irgendwann doch ziemlich erschlagen. Diese Müdigkeit war jedoch direkt verschwunden als wir dann noch den größten Wasserfall besichtigt haben:„Garganta del Diablo“ – es war einfach nur überragend. Das einzige was ich mir gedacht habe – sorry Mama für die Wortwahl – war:“ Scheisse ist das geil“. Irgendwie war man fast sprachlos bei so einer Aussicht – man konnte den Boden nicht sehen wegen dem ganzen aufgewirbelten Wasser, die Wolken sahen aus wie in einem Bilderbuch, dazu noch der Regenbogen…..ein absolutes Highlight 🙂 Genial waren auch die ganzen Schmetterlinge die es sich ohne Angst zeitweise sogar in meinem Gesicht gemütlich gemacht haben 🙂

 

Am Tag darauf wollten wir eigentlich die brasilianische Seite besuchen haben uns dann aber, da es wieder abartig heiß war und die brasilianische Seite nicht wirklich anderes als die argentinische Seite zu bieten hat, dafür entschieden im Pool zu liegen und nichts zu machen. Bevor wir aber nichts machen konnten mussten wir noch mit dem Bus in die Stadt fahren da wir noch Geld brauchten. Irgendwie haben wir aber den einzigen Bus am Tag erwischt der nicht ins Zentrum fährt sondern ans 3-Ländereck von Argentinien, Brasilien und Paraguay. Zum Glück waren wir aber nicht die einzigen „Deppen“ die falsch gefahren sind und so haben wir Carolina und Alejo aus Buenos Aires kennengelernt. Einfach nur zwei super nette Menschen mit denen wir dann auch die nächsten Tage verbracht haben….ich werde sie wohl in etwa einer Woche für ein paar Tage in Buenos Aires besuchen 🙂 Tja – die kleinen Zufälle bringen doch meist gute Dinger mit sich 😉 Das darauffolgende „nichts machen“ hat dann bis 3:30 in der Nacht gedauert weil wir uns einfach genial mit Alex aus England unterhalten hatten 🙂 Daher waren wir auch recht müde am darauffolgenden Tag als wir morgens um 8:30 eine Dschungeltour gemacht haben. Es war das erste mal das diese Tour durchgeführt wurde aber es war im Nachhinein doch wirklich cool. Während der Tour habe ich zwar zeitweise gedacht ich muss sterben weil es gefühlte 50 Grad waren („todo bien pero esta demasiado calor“) und wir fast die ganze Zeit in der Sonne gelaufen sind – aber nach einiger Zeit waren wir dann doch mitten im Dschungel in einem Wasserfall schwimmen und das war einfach nur genial 🙂 Nach etwa 7 Stunden sind wir dann total erschöpft im Hostel angekommen und sind natürlich in den Pool 😉 Der Abend ist dann doch noch etwas länger geworden weil Kolumbianer im Zimmer neben mir mich zu Tequila eingeladen haben…..da kann man als gut erzogener Deutscher natürlich nicht Nein Sagen 😉

Iguazu war einfach nur der absolute Hammer – wie schon angekündigt ein Highlight! Ich habe auch das Gefühl das ich endlich in Südamerika angekommen bin! Mir geht’s wirklich sehr gut hier und ich möchte dann den Bericht mit einer treffenden Aussage abschließen: La vida es buena!!!!



Buenos Aires

17 11 2012

Hier also mein erster Bericht meiner Reise – aus Buenos Aires 🙂 Zunächst nochmal vielen Dank an die Leute die mich zum Flughafen begleitet haben um mich zu verabschieden: Mama, Uschi, Conny, Isa, Marci, Labbe, Mottl – auch wenn ich mich recht kurz gefasst habe beim Abschied habe ich mich wirklich sehr gefreut das Ihr mitgekommen seit 🙂

Wie kann ich ansonsten den Flug nach Buenos Aires beschreiben – ich versuchs mal ganz kurz und auf gut Deutsch: SCHEISSE! Es gab keine Fernseher in jedem einzelnen Sitz sondern nur 2 Bildschirme am Eingang der Holzklasse – und innerhalb  von 14 Stunden wurden auch nur 2 Filme gezeigt – beide auf spanisch 🙁 Aber Mutschi wäre nicht Mutschi wenn er nicht nen Plan B gehabt hätte: Bier trinken 🙂 Aber auch das hat nicht geklappt da die Stewardess einfach kein Bock hatte mir nochmal Bier zu bringen – also hab ich das ganze dann auch aufgegeben. Bin daher um 5 Uhr morgens in Buenos Aires gelandet und habe nur 30 Minuten geschlafen gehabt 🙁 Um 7 Uhr war ich dann im Hostel – das liegt in San Telmo, einem aufstreben Stadtteil von Buenos Aires zwischen La Boca und dem Zentrum. Da schlafen nicht mehr drin war habe ich danach dann die Stadt unsicher gemacht. Mein Zimmer teile ich ganz international mit Jasmin (Schweiz), Gianluca (Italien) und Cassie (Australien). Mit Cassie und paar anderen ausm Hostel bin ich dann auch in die Stadt gegangen und habe mir dort paar Sachen angeschaut: Strasse des 9. Juli (größte Strasse der Welt), wir waren im ältesten Cafe in Buenos Aires, haben paar schöne Gebäude (Nationalmuseum, die Oper, den Kongress) angesehen, waren in Ricoletta wo Evita Peron begraben ist und abends waren wir dann noch in Palermo Steak essen 🙂 Da wir nahezu 8 Stundenn unterwegs waren an dem Tag und es sehr heiss war habe ich mir auch direkt mal nen Sonnebrand geholt….aber wer mich kennt weiß das ich erstmal rot sein muss um braun zu werden 😉

Der zweite Tag stand dann voll unter dem Motto La Boca – vormittags sind wir in das Viertel gegangen in dem früher recht viele Hafenarbeiter gewohnt haben und die die übriggebliebe Farbe genutzt haben um Ihre Häuser in allen möglichen Farben zu streichen. Nachmittags wurde dann bisschen gechillt bevor es abends dann zum Spiel von Boca Juniors ging. Bevor es losging haben wir erstmal Pizza und Bier bekommen – das Spiel an sich war ne absolute Katastrophe (0:0) aber die Stimmung war einfach nur der Hammer 🙂 Freitags habe ich dann den ganzen Tag eigentlich nur rumgehangen weil es mir nicht so gut ging – wenig Schlaf, der Temperaturunterschied, mehr Bier als Wasser und der Sonnebrand haben es geschafft mich niederzuringen 😉 Gegen Abend gings mir dann aber besser und ich bin dann doch nochmal mit Gianluca, einem Amerikaner, einer Spanierin und einer Französin nach Palermo um bisschen was zu trinken 🙂 Im Nachhinein keine gute Idee denn – oh Wunder – am nächsten Tag gings mir wieder schlecht 😉 Naja – wäre ja auch zu viel verlangt das man mit 27 Jahren langsam mal aus seinen Fehlern lernt 🙂 Samstags dann also erstmal mit sich selbst zu kämpfen gehabt, dann aber recht produktiv die Weiterreise nach Uruguay und das erste Hostel gebucht. Als es mir dann gegen Mittag besser´ging habe ich mich mit Simon (aus England – mit Ihm werde ich morgen nach Uruguay reisen) und Cassie in der Nähe des japanischen Gartens getroffen – dort war zufälligerweise auch ein mexikanisches Fest 🙂 Und was darf auf nem mexikanischen Fest neben Tequila noch nicht fehlen: BIER 🙂 Also erstmal paar interkulturelle Bier getrunken – kommt mir irgendwie bekannt vor, nicht wahr Mottl 😉 ……SPASS! Ich hab aus meinen Fehlern gelernt und nur ne Kleinigkeit gegessen 😉 Danach gings durch den japanischen Garten und danach dan zurück ins Hostel. Kaum in die Strasse des Hostels eingebogen standen da auch mal wieder Polizisten….Ich dachte mir nur „nicht schon wieder ne Demonstration“. Die Gauchos demonstrieren nämlich irgendwie für und gegen alles was es gibt 😉 Aber diesmal wars ein afrikanisches Strassenfest was durch die Gassen ging – war ganz cool eigentlich 🙂 Heute Abend wird dann wohl nochmal was gegessen und dann gehts früh ins Bett da ich ja morgen weiter nach Colonia del Sacramento fahre.

Nun also noch ein kurzes Fazit zu Buenos Aires: Mir hat die Stadt wahnsinnig gut gefallen! Die Leute sind super freundlich und ich habe mich eigentlich immer sicher gefühlt (und das obwohl mir Gianluca erzählt hat das er am ersten Tag direkt um die Ecke unseres Hostels um 22 Uhr mit einem Messer bedroht wurde). Die Stadt hat mich auf Grund der sehr großen, alten und schönen Gebäuden sehr an Madrid erinnert – hier gibts etliche Parkanlagen und insgesamt ist die Stadt doch auch relativ grün. Da Buenos Aires wirklich riesig ist (13 Millionen Einwohner) gibt es natürlich auch Ecken die nicht ganz so schön sind und in denen es sehr viele Obdachlose gibt. Abgesehen davon passiert es oft das kleine Kinder, so um die 5 bis 6 Jahre, junge Mütter so maximal 14 Jahre mit Ihren Kindern auf dem Arm, in der U-Bahn Haargummis, Kaugummis und Aufkleber verkaufen – das ist halt die andere Seite der Medaille einer solch großen Stadt und ich bin mir sicher das das nur die Spitze des Eisbergs war 🙁 Abgesehen davon habe ich das Gefühl das die Gauchos wohl keine große Lust an Ihrem Leben haben denn sie versuchen wirklich immer über die Strasse zu laufen auch wenn für die Autos grün ist  – und das bei Strassen die meistens 6 Fahrbahnen haben 😉

Abschliessen möchte ich dann den ersten Bericht mit den Worten unseres Taxifahrers als wir auf dem Heimweg nachts um 2:30 im Stau standen:“Buenos Aires non duerme“ 🙂 Hasta luego…..